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 Gorjon's Lager

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Loras Tyrell

Loras Tyrell


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BeitragThema: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeDi Aug 02, 2016 5:24 pm

Ein Lager am südöstlichsten Rand des Wolfswaldes. Hier wurden die Zelte hastig errichtet, ein Pferch für Wachhunde gebaut und aus Karren ein behelfsmäßigen Wall gebastelt.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeDi Aug 02, 2016 9:32 pm

cf: Cira's Hütte

Die Sonne war bereits fast vollständig verschwunden als der kleine Trupp den Waldrand erreichte. Weit war es nicht mehr, doch man entzündete dennoch zwei Fackeln, bevor das Licht gänzlich schwand. Das Bellen des Hundes und eine Antwort in der Ferne verriet, dass sie es bald geschafft hatten. Aus dem Unterholz neben dem Trupp brachen zwei Männer mit Bögen, sie hatten gewartet bis sie Gorjon Rikke, ihren Anführer, erkannt hatten und sich erst danach aus ihrem Spähposten gewagt. Von dieser Vorhut wurden sie zum Lager geleitet, bei den Spähern war die unbekannte Frau aus dem Wald derweil natürlich das große Gesprächsthema. Man hörte ihren Unmut deutlich heraus. Dafür war der Hauptmann so lange weg geblieben?
Auch im Lager viel der Empfang sehr ernüchternd aus. Einige Köpfe drehten sich, aber es dauerte bis ein hochgewachsener Nordmann mit auffälliger Bärenkappe auf dem Haupt die Ankömmlinge begrüßte, es war der Vertreter und Vize von Gorjon. "Sind die Zelte fertig? Der Wall errichtet wie angeordnet?", fragte der zweitgeborene Rikke sofort mit strenger Stimme, nachdem knappe Grüße ausgetauscht waren. Sofort wurde kurz die Lage besprochen, während nun doch langsam ein Pulk um die Ankömmlinge entstand. "Ist das die Hexe oder eine Hure aus dem Dorf?", kam eine Frage von einem blonden Nordling, den Gorjon nicht beim Namen kannte. "Wer sie anfasst kommt auf einen Spieß. Ist die Frage beantwortet?", entgegnete der Bärtige lautstark, damit es auch jeder der Anwesenden eindeutig mitbekam. "Aber sie macht mir doch schöne Augen.", behauptete der Blonde lachend, wofür von Gorjon nur ein knappes "Maul halten!" zurück gebellt wurde. Tatsächlich tat der Mann wie ihm gesagt wurde, er sprach kein weiteres Wort, legte aber einen Finger über das linke Nasenloch um Gorjon so aus dem Rechten vor die Füße zu rotzen.
Lachend schüttelte Dieser den Kopf. "Fasst sie an und ihr landet auf dem Spieß. Nehmt euch von mir aus jedes andere Mädchen aus den Dörfern und Höfen hier.", wiederholte er seine Worte von vorhin, ehe er dazu überging sich weiter über den Zustand des Lagers zu informieren, jedenfalls solange bis es ihm zu anstrengend wurde und er es wieder auf seinen Vize abschob. Er widmete sich lieber der Hexe, da es nun erst Recht kein Anderer wagte. Die Männer waren abergläubisch und ungebildet, also begegneten sie ihr entweder mit Furcht oder mit lüsternen Blicken, aber Niemand kam vorerst auf den Gedanken auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. "Bindet euer Pferd bei den Anderen an. Dort drüben. Kommt den Hunden nicht zu nahe, solange sie euren Geruch nicht kennen werden sie nach euch schnappen.", gab er ihr knappe Anweisungen, während er auf die entsprechenden Teile des Lagers deutete. "Soll man euch ein Zelt errichten lassen?", fragte er dann noch und nach kurzer Überlegungszeit deutete er auf das größte Zelt des Lagers - befestigt, doppelt so hoch und viermal so breit und lang wie die Anderen. "Wenn ihr klug seid, lasst ihr es direkt neben Meinem errichten. Oder ihr schlaft direkt bei mir. Das ist kein schmutziges Angebot, sondern der sicherste Weg das ich meinen Schwur einhalten kann.", meinte er noch. Bislang hatte sie sich wie ein Gast verhalten, da würde er versuchen es so zu halten.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeMi Aug 03, 2016 6:35 pm

cf: Ciras Hütte
Cira & Gorjon


Nach einer mir endlos erscheinenden Reise durch den Wald kamen wir an eine sich immer weiter ausbreitende Lichtung, bis ich begriff, dass der Wald hier endete. Meine Augen weiteten sich leicht, so lange hatte ich den Waldrand nicht mehr gesehen oder was dahinter lag. Ich führte Cloud weiterhin neben mir her und legte eine Hand an seinen starken Hals. Das Pferd schnaubte einmal und ich lächelte kurz, wurde bei dem Anblick der ganzen Männer jedoch etwas eingeschüchtert. Dennoch behielt ich meinen stillen, jedoch freundlichen Ausdruck bei. Ich hoffte wirklich sehr, dass Gorjon seinen Schwur einbehielt und versuchte die Blicke der Männer zu ignorieren, was schwer war, wenn man bedachte, dass das ganze Lager glotzte.
Der Nordmann machte seinen Schwur ihr gegenüber auch gleich allen lautstark klar, was wieder ein Lächeln um meine Lippen spielen ließ. So ist es recht, Gorjon Rikke., dachte ich und führte Cloud dort an, wo es mir beordert wurde. Ich sah mich derweil unauffällig nach Verletzten oder etwaigen Hilfe bedürftigen um, konnte jedoch nur die glotzenden Männer sehen. War es eine Falle gewesen? Aber warum sollten sie dieses Risiko eingehen?
Ich kam zurück zu dem Nordmann, der mich mitgenommen hatte und machte dabei einen großen Bogen um die Hunde, da ich nicht wirklich Lust hatte, als Hundefutter zu enden. Als ich wieder an Gorjon herantrat und dieser mich nach meiner Unterbringung fragte, erschien ein leicht trotziger Ausdruck auf meinem Gesicht.
"Ein eigenes Zelt wäre sehr wünschenswert, wenn Ihr eins erübrigen könnt.", sagte ich und reckte dabei mein Kinn leicht forsch vor. Ich wollte ihm keine Gelegenheit lassen mich genauer zu beobachten.
"Ich wüsste gerne über die Art von Verletzung bescheid, damit ich mich auf die Heilung vorbereiten kann.", fügte ich noch hinzu und blickte erneut über das Lager, meinen Umhang fester ziehend, da ich mich deutlich unwohl fühlte unter den Blicken der Männer.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeMi Aug 03, 2016 10:03 pm

"Dann werde ich sogleich ein Zelt errichten lassen.", entgegnete Gorjon schmunzelnd. Diese Antwort hatte er erwartet, jetzt stellte sich eigentlich nur noch die Frage wo der beste Ort dafür war. Er wollte kein Risiko mit dieser Frau eingehen, denn er wähnte sie nicht einfach nur als schutzbedürftig, sondern ebenfalls als eine potenzielle Gefahr. Zudem konnte sie versuchen sich in der Nacht davon zu stehlen, was angesichts der Wachposten gewiss schwer werden würde. Aber bei einer Hexe konnte man ja nie wissen. "Du! Bjarn, komm mal rüber!", bellte Gorjon nach dieser kurzen Überlegung also den nächstbesten Gefolgsmann an und als Dieser sich näherte deutete er ihm auf eine Stelle zwischen seinem eigenen Zelt und dem Pferch der Wachhunde. "Bau dort noch ein Zelt auf. Hurtig.", lauteten die Anweisungen, womit der Schlafplatz für Cira bestimmt war. Gewiss würden die Hunde bei jeder Regung sehr schnell hellhörig werden.
Danach erst konnte er sich ihrer Frage nach den Verletzungen widmen, denn hier musste Gorjon wohl etwas weiter ausholen. "Alle Arten von Verletzungen die in einer Schlacht geschehen können. Brüche, Schnittwunden, Pfeile in Körper oder Gliedern, Quetschungen... ", lautete die allgemein gefasste Antwort. Tonfall und Gesichtsausdruck des Nordmanns waren von einem Ernst geprägt, der eindeutig darauf hinwies wie hässlich es werden konnte und das er dies von Niemandem leichtherzig genommen haben wollte. Da die Gelegenheit günstig war, blieb er aber noch gesprächig. "Wie viel steht eigentlich in eurer Macht?", wollte er wissen. Jedoch nicht aus irgendeinem Grund. Die Sorge um seine Truppe war da gerne vorgeschoben, denn eigentlich ging es ihm um seinen Bruder. "Wenn... sagen wir mal... ein Soldat von einem Bolzen getroffen wird, so ungefähr... in der unteren Rippengegend. Könntet ihr die Wunde so pflegen, dass er wieder gesund wird? Das es nicht eitert, nicht entzündet?", fragte er als wäre dies ein zufälliges Beispiel.
Der reale Hintergrund machte es dem Zweitgeborenen jedoch schwer seine Intention zu verbergen. Er war kein subtiler Zeitgenosse und so klang er aufgeregter und gekünstelter als er es wohl in dieser Situation sollte. Gewiss konnte Cira es bemerken, wenn sie nicht unaufmerksam war. "Und... äh... diese Sache mit dem Fluch...", begann er dann fast kleinlaut, wie ein unartiger Lausbub der ausgeschimpft worden war zu fragen, was ganz und gar nicht seine Art war. Aber es war ein Thema das ihm gehöriges Kopfzerbrechen bereitete, das konnte er nicht verleugnen. Wenn sie aber ihm drohen konnte, dann wohl auch jedem Anderen, daher seine Frage: "... würde der auch auf den Feind gesprochen werden können?" Gorjon wollte mehr über ihre Fähigkeiten wissen. Er hatte vom Barden viel Wundersames gehört, nur war sie dennoch die berüchtigte Katze im Sack geblieben, die er nunmehr schon ins Lager gebracht hatte.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSa Aug 06, 2016 6:52 pm

Die Art und Weise, wie er mit seinen Männern umging, ließ mich mir ein deutliches Bild von meinem 'Gastgeber' machen. Er war nicht nur äußerlich grobschlächtig, sondern blaffte Befehle, wie einer aus der Lennisterarmee. Nicht das ich schon jemals einen solchen Hauptmann gesehen hatte, aber ganz so stellte ich sie mir vor, die Südländer mit dem Löwen auf dem Wappen. Denn wenn sie stets nett und freundlich wären, wären sie wohl deutlich beliebter bei ihrem Volk.
Ich sah zu Gorjon herum und beobachtete ihn, wie er seinen Mann herumschubste, mit Worten versteht sich. Dann wandte er sich zurück an mich und sprach.
"Alle Arten von Verletzungen die in einer Schlacht geschehen können. Brüche, Schnittwunden, Pfeile in Körper oder Gliedern, Quetschungen... ", sagte er und sein Gesicht war nun so ernst, dass ich es ihm für eine kurze Zeit nicht verdenken konnte, mich gefangen genommen zu haben, um seinen Leuten zu helfen. Als er danach fragte, was in meiner Macht stehen würde, legte ich leicht den Kopf schief, mein Blick war fragend, dennoch ernst.
"Das kommt ganz darauf an, was Ihr mir vorsetzt. Ich kann es nicht sagen, ohne das ich die Wunde gesehen habe.", erwiderte ich einfach auf seine Frage und sah ihn weiter abwartend an. Seine nächsten Worte überraschten mich allerdings, denn er sprach sie mit einer seltsamen Art und Weise aus, dass ich mir beinahe sicher war, dass es sich hier um einen geliebten Menschen handelte. Kurz überlegte ich, ging in Gedanken meine Vorräte durch und sah dann wieder in das Gesicht des Mannes vor mir.
"Es ist möglich diese Wunde zu heilen. Ob ich sie ganz schließen kann hängt von der Tiefe der Wunde ab. Um genaueres zu sagen, muss ich sie allerdings erst sehen.", sprach ich meine Gedanken aus und legte mir die Arme leicht um den Oberkörper. So herum zustehen ließ die Kälte meine Glieder hochkriechen und ich wollte mir nichts wegholen, also rieb ich leicht über meine Oberarme, um die Durchblutung in Gang zu halten. Seine nächsten Worte brachten mich für einen Moment zum Lachen, bevor mein Gesicht wieder ernst wurde und sich meine Brauen beinahe warnend zusammen zogen.
[color:a2af=6699ff]"Übernehmt Euch nicht mit Euren Bitten, Gorjon Rikke. Ich bin hergekommen, um zu heilen. Mehr war nicht abgemacht. Solltet Ihr Euch nicht an unsere Abmachung halten, fürchte ich meine Flüche gegen Euch zu wenden zu müssen. Und das wollt Ihr doch nicht, oder?", sagte ich und jegliche Freundlichkeit war aus meiner Stimme verschwunden. Plötzlich schien es als würde ein dunkler Schatten, der nicht von mir ausging, über mein Gesicht huschen und die Luft um uns herum noch kälter werden lassen, beinahe eisig. Doch der Moment hielt nicht lange an und das Dunkle verschwand aus meinen Augen, sodass sich bald nur noch Ernst darauf abzeichnete.
"Wann führt Ihr mich also nun zu Eurem verletzten Freund? Ich denke je schneller er seine Heilung bekommt desto besser, nicht wahr?", fragte ich und wandte dabei meinen Blick über das Lager, ignorierte die Blicke der Männer und sehnte mich nach der Ruhe des Waldes.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSa Aug 06, 2016 11:05 pm

Es war wirklich bemerkenswert wie Cira es schaffte so viel zu reden und doch so wenig zu sagen. Skeptisch legte Gorjon nun auch den Kopf schief, ganz ähnlich wie es die Frau getan hatte. "Kommt drauf an... Ich kann es nicht sagen...", waren keine Floskeln die er gerne hören wollte. Nur Klartext vermochte es seine Ohren zu umschmeicheln also reagierte er weiterhin ernst und ungehalten. Als dann aber über die Wunde seines Bruders gesprochen wurde änderte sich seine Sichtweise auf die vagen Andeutungen der Frau. Mit einem Mal erschienen sie hoffnungsvoll. "Es ist möglich die Wunde zu heilen", war genau das was Gorjon hören wollte und seine Augen weiteten sich mit einem hoffnungsvollen Schimmer.
Er nickte, langsam und beinahe dümmlich. Es erschien ihm klug jetzt zu behaupten, dass man die Wunde nicht ansehen könne, weil er sie gerade als Beispiel erdacht hatte. Aber er war kein guter Lügner. Auch log er nicht gerne, also ließ er es bleiben. Einem hastigen Streichen durch seinen Bart folgte die Rückkehr der ernsten Gesichtsausdrucks. Lachte die Hexe? Über wen? Doch nicht etwa über den verwundeten Bruder? Kurz biss Gorjon auf seine Lippe, bis er verstand was sie so zu erheitern schien. Ihre Stimme war zu Eis geworden und wieder stieß sie eine Drohung aus. Der Zweitgeborene war diese Drohungen leid. Hielt sich Cira etwa für den größten Schrecken in diesen Wäldern? Was vorher noch trefflich funktioniert hatte verlor allmählich seine Wirkung und Gorjon trat ihr einen Schritt entgegen. Sein grimmiger Blick fixierte sie.
"Übernehmt euch nicht mit eurem Fluch.", brummte er ungehalten, ehe er wieder mit großer Ruhe zurücktrat. Wenn es eines gab was er weniger mochte als den Tod, dann im Stolz gekränkt zu werden und vor ihr zu weichen würde genau das bewirken. Aber schon ihre nächste Frage änderte Gorjons Gesichtsausdruck. Für einen Moment war es erschienen als hätten sie sich einen Wettstreit geliefert wer kälter und dunkler werden könne. Nun aber huschte ein Lächeln durch sein Gesicht. Er war ertappt und er wusste es. "Kein Freund. Mein eigen Fleisch und Blut. Verdammt zu leiden wegen dem Bolzen eines Verräters. Wenn alle Männer in diesem Lager, mich einbegriffen, sterben damit er leben wird würde es mich glücklich machen.", sprach er wieder mit stoischem Ernst und einem leisen, bedrohlichen Ton. Sein Zorn bezog sich keineswegs auf Cira, sondern auf jenen Stark Soldaten, der es wohl angerichtet hatte. "Ich werde euch so bald es geht zu ihm führen. Leider weiß ich nicht wann es ist. Wir erwarten einen Raben, der morgen oder übermorgen kommen müsste. Er wird Botschaft bringen ob wir heimkehren können oder in einen Kampf ziehen. Es gibt noch immer Aufständische und Eisenmänner in diesen Landen, im schlimmsten Fall kehren wir erst zurück wenn wir einen nennenswerten Sieg errungen haben. Vielleicht wollt ihr uns doch über die Abmachung hinaus unterstützen, damit ihr schneller heim kommt?", kam er aber auch wieder auf das Wesentliche zurück. Er schnaubte kurz, blickte dabei zu Boden. "Wärmt euch an einem der Feuer. Das Zelt des Quartiermeisters liegt dort hinten, mit der gelben Plane. Sagt ihm das ihr euch alles an Vorräten nehmen dürft was ihr braucht.", meinte er dann.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeDi Aug 16, 2016 6:29 pm

Ihn einzuschüchtern war schwerer, als ich gedacht hatte. Nun schien er auch noch mir zu drohen, wobei ich das ja eigentlich umgekehrt gedacht hatte. Nun, zum einen machte er seinen Standpunkt noch einmal deutlich, zum anderen ließ er mich leicht zurück weichen, da er sich mir genähert hatte, was ich nicht sehr begrüßte. Nun kam er aber endlich zum Punkt, worum es ihm eigentlich ging.
Soso, sein Bruder war es also, der verletzt war. Das war doch nun endlich mal eine Aussage, mit der ich etwas anfangen konnte. Ein Bolzen hm? Wo genau sich dieser befand wäre auch noch gut zu wissen, aber das würde ich ja dann sowieso sehen, wenn ich mir den Verletzten ansehen durfte. Wann dies jedoch geschehen würde, wusste ich noch nicht, da mich der Gastgeber nicht zu ihm brachte.
Doch schon im nächsten Moment kam auch das zum Thema und ich hörte ihm genauestens zu. Es erschien mir, als wäre ihm nicht bewusst, dass sich so eine Wunde auch schnell genug entzünden konnte und meine Hilfe dann etwas zu spät kam. Tote zurück zu holen lag nun bei weitem nicht in meinem Handlungsbereich und ich verschränkte wieder leicht die Arme.
"Ich sollte die Wunde so schnell es geht heilen, sonst entzündet sie sich und ich kann nichts mehr für ihn tun. In Eurem Interesse...wenn Ihr wollte, dass euer Bruder wieder gesund wird, solltet Ihr mich so schnell es Euch möglich ist zu ihm bringen.", sagte ich und Sorge trat auf mein Gesicht. Es war eine Sache jemanden nicht zu mögen, der einen entführt hatte. Aber deswegen einer anderen Seele die Hilfe zu verweigern erschien mir dennoch falsch.
Mein Blick wanderte über den groben Mann vor mir, bevor ich mir mein Tuch fester um die Schultern zog, da es mich erneut fröstelte. "Ich danke Euch für Eure Großzügigkeit, Gorjon Rikke.", sagte ich, legte ihm kurz die Hand an die Schulter, bevor ich mich abwandte und davon schritt, um das Zelt des Quartiermeisters aufzusuchen.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeMi Aug 17, 2016 12:06 am

"Das Schlimme ist nicht, dass sich die Wunde entzünden könnte.", entgegnete Gorjon mit schwacher Stimme. Das Thema ging ihm nahe was sich auch in seiner Stimmlage auswirkte. "Es ist keine frische Wunde und genau das macht mich verrückt. Der Maester sagt mein Bruder braucht Zeit und das geduldiges Warten gut für ihn wäre. Aber ich glaube das nicht.", versuchte er weiter zu erklären warum genau er überhaupt zur Hexe gegangen war. Er war kein Maester, kein Gelehrter, nicht einmal in irgendeiner Weise vertraut mit der Pflege von Verwundeten. Deshalb fiel es ihm auch schwer das Problem genauer zu erklären. Er war aber ein guter Bruder, jedenfalls seiner eigenen Meinung nach und daher hatte er auch eine Beobachtung gemacht, die er für überaus hilfreich hielt.
"Je länger ich warte desto schlimmer wird es. Ständig wird mein Bruder behandelt. Die Wunde wird keinen Deut besser, auch nicht schlechter. Der Körper meines Bruders scheint sich nicht zu verändern. Aber... sein Geist... da ist etwas anders...", versuchte Gorjon auch dies in Worte zu fassen, aber ausnahmsweise gelang dies nicht. Üblicherweise sprach er einfach direkt aus was er dachte mit einfachen Worten für einfache Sachverhalte. Aber hier half das nichts. "Jedes Mal wenn ich in seine Augen sehe, erkenne ich weniger von meinem Bruder. Als würde da weniger Glanz in den Augen sein, ein Teil von ihm schwinden, versteht ihr?", war das Letzte was er in dieser Hinsicht noch erzählen konnte und wollte. Blieb also nur noch zu erklären warum sie nicht eher aufbrachen. Auch Gorjon verschränkte nun die Arme. "Ich kann hier nicht einfach Alles liegen lassen, sonst würde ich es tun. Wir sind hier auf Befehl unseres Lehnsherren, dem Wächter des Nordens persönlich. Wenn ich einfach vom Feld fliehe schade ich meiner Familie mehr als wir meinem Bruder helfen können.", brummte er ungehalten, wegen der verzwickten Situation. "Ich hasse es hier zu warten, aber es geht nicht anders. Vorerst.", schien er noch über das eigene Los zu schimpfen, ehe wohl Alles gesagt war.
Der Dank für die Großzügigkeit schmeichelte dem Nordmann. Gorjon war nicht besonders großzügig gewesen, aber jede Preisung freute ihn stets. Kurz beobachtete er wie Cira zum ausgewiesenen Zelt schritt, dann trat er wütend den nächstbesten Stein davon. Die Lage seines Bruders war ihm wieder so richtig bewusst geworden, zudem hatte er der Hexe mehr verraten als er es vorgehabt hatte. Es war einfach so rausgerutscht und nun hatte sie wohl mehr gegen ihn in der Hand als es gut war. Blieb also nur wachsam zu bleiben und zu diesem Zweck schritt Gorjon auch zum Quartiermeister. Er wollte beobachten wie sich diese Frau in seinem Lager verhielt. Selbst wenn es sie störte war dies ja sein Lager, da konnte er herum laufen wie es ihm passte und das der Hauptmann den Quartiermeister aufsuchte war sicher auch nichts Ungewöhnliches.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeDo Sep 01, 2016 11:22 pm

Während ich dem schlammigen Weg zum Zelt des Quartiermeisters folgte, sah ich zu Boden, denn ich dachte nach. Und außerdem wollte ich den Blicken der Männer entgehen, die sicherlich schon seit sehr langer Zeit keinen Blick mehr auf eine Frau hatten werfen können oder gar das Bett mit einer geteilt hatten. Und das wollte bei den Göttern nicht Ich sein. Gorjon hatte gesagt, dass der Maester ihn warten ließ, dass er ihn hinhielt und ihm sagte, dass es seinem Bruder besser gehen würde, was aber offensichtlich nicht der Fall war. Ich dachte nach, grübelte, während ich meinen Rocksaum etwas hob, damit er sich nicht mit Schlamm voll sog. Der grobschlächtige Hauptmann hatte mir mehr gesagt, als ich mir erhofft hatte. Ich hatte gewusst wie ich an Informationen komme und er war offensichtlich darauf reingefallen. Ob es ihn nun ärgerte?
Ach was. Das ist jetzt nicht wichtig!, schalt ich mich selbst und stieg über einen Stein hinweg, während ich mich dem zugewiesenen Zelt näherte, wo ich eigentlich nur eine warme Decke haben wollte. Wenn der Maester nun ein Schwindler war?, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dann hatte der liebe Gorjon ein deftiges Problem und sein Bruder erst recht. Denn eine Wunde so lange ausheilen zu lassen ohne sie zu versorgen, war Irrsinn. Sie musste so schnell wie möglich behandelt werden und selbst wenn keine Heilerin in der Nähe gewesen wäre, so hätte man die Wunde dennoch ausbrennen und vorher einen Kräutersud in die Wunde geben müssen. Doch so würde sich die Lage nur verschlimmern, mit jeder Sekunde die verstrich. Und je länger sie warteten, desto schlechter würde ich ihm helfen können. Heilungen verbrauchten sowieso schon viel Kraft, doch wenn die Wunde sich bereits entzündete und sich Eiter gebildet hatte, dann würde die Heilung mir einiges abverlangen und eine Garantie konnte ich dann nicht mehr geben. Es war jetzt schon vage, ob eine Heilung durch Magie ausreichen würde. Wahrscheinlich sollte ich ein paar Tränke vorbereiten, dachte ich mir und betrat das Zelt des Quartiermeisters.
"Ich brauche eine warme Decke für die Nacht. Und einen Kessel. Oh, ich bin ein Gast von Gorjon Rikke.", sagte ich auf die Frage hin, was denn mein Begehr sei. Der Mann vor mir musterte mich für einen Moment, bevor er mir aushändigte, was ich haben wollte. Ich nickte ihm dankend zu und schenkte ihm ein Lächeln, bevor ich das Zelt wieder verließ und aus dem Augenwinkel wahrnahm, wie besagter Hauptmann zwischen den Zelten herum schlich. Das er mich verfolgte hätte mich klar sein müssen, doch ließ ich mir nichts anmerken und ging zu dem Ort, wo mein Zelt errichtet werden würde. Ich hatte vor mich noch etwas auszuruhen, was ich gut tun konnte, während die Tränke brodelten. Die lange Reise hatte mich erschöpft und meine Füße schmerzten, zudem mein Kreuz. Bewaffnet mit dem Kessel und der Decke ging ich in das Zelt, welches man mir aufgebaut hatte und schlüpfte hinein. Nicht zuletzt um direkt hinter dem Zeltvorhang stehen zu bleiben und eine Zauberformel zu murmeln, damit der Eingang versiegelt blieb für einen jeden, der eindringen wollte. Danach machte ich mich daran meine mitgebrachten Kräuter auf dem Boden auszubreiten und sie zu mahlen. Schon nach kurzer Zeit roch es aus meinem Zelt nach frischen Bergwiesen und Harz von Nadelbäumen und Weihrauch ähnlichem Kraut. Ich saß hierbei auf dem Boden und sang ein Lied vor mich her, welches in einer fremden Sprache, der Runensprache, gesungen wurde. Ich hatte es schon oft gesungen und so konnte ich jede Zeile auswendig. Meinen Verfolger sperrte ich dabei vollkommen aus meinen Gedanken aus.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeFr Sep 02, 2016 1:01 am

Gorjon gab sich keine Mühe der Frau unauffällig zu folgen. Er war darin nicht gut und das wusste er. Ebenso wusste er, dass er noch Einiges über sie heraus finden musste, ehe er sich so richtig wohl fühlen konnte mit ihrer Abmachung. Ein Weib mit Hexenkräften im Lager - das konnte nur Ärger bedeuten. Die Frage, ob es diesen Ärger wert seien würde, hing ihm im Kopf, während er zum Quartiermeister schritt. Aufmerksam und misstrauisch beobachtete er wie sie mit einem Kessel und anscheinend einer Decke das große Zelt verließ. Diese Dinge durfte sie gerne haben, sie waren ungefährlich. Aber vielleicht hatte sie ja noch mehr bekommen, was im Inneren des Kessels von seinem Blick verborgen geblieben war.
"Was hast du ihr gegeben?", fragte er den Quartiermeister also direkt und der grauhaarige Soldat ging ihm direkt auf die Nerven, als er statt einer Antwort eine Belehrung gab. "Die riecht nach Ärger. Was will so Eine in unserem Lager?", waren die Worte, die Gorjon den Quartiermeister mit grimmiger Miene fixieren ließen. "Einen Kessel und eine Decke.", grummelte Dieser eine Antwort, wobei gut zu erkennen war das er kaum mehr drei Zähne besaß. "Unglück bringt so Eine!", rief der Mann hinterher, während Gorjon mit wegwerfender Geste verschwand.
Natürlich führte der Weg des Nordmanns zum neu errichteten Zelt, wo er Cira bereits hören konnte. Es war ein seltsames Lied was er vernahm, da lief ihm direkt ein kalter Schauer den Rücken herunter. Er wollte einfach in das Zelt steigen und sehen was sie dort Seltsames trieb, aber sowie er seine Hand ausstreckte schien es als wollte sie ihm nicht mehr gehorchen. Für einige Sekunden starrte er also nur den Zelteingang an, bis er mit leichtem Schwindelgefühl zurück trat und sich auf einer Kiste in der Nähe niederließ. Als er sich verdutzt umsah erkannte er manch einen Blick, der auf dem Zelt lag, aus dem der Gesang kam. Er war nicht sonderlich laut, doch erreichte er trotzdem manches Ohr, da es allmählich immer ruhiger im Lager wurde.
"Was gafft ihr so blöd? Zurück auf eure Plätze!", platzte es aus Gorjon heraus. Statt Maulaffen feil zu halten sollten die Männer lieber etwas Sinnvolles tun. All das wegen ein bisschen Gesang. Ein bisschen fremdartigem Gesang. Unheimlichem Gesang. Gesang, von dem der Nordmann genau wusste das er den Aberglauben in manch einem seiner Männer gekitzelt hatte. Cira jedenfalls hatte jetzt wohl noch mehr Aufmerksamkeit, als durch den bloßen Umstand das sie die einzige Frau hier war. "Was wird das da drin?", fragte der Zweitgeborene also, nachdem er wieder an das Zelt getreten war. Warum nur konnte er sich nicht durchringen einfach nachzusehen?
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSa Sep 17, 2016 12:53 pm

Lied/Melodie

Vor dem Zelteingang vernahm ich die Stimme von Gorjon Rikke, der seine Leute anblaffte. Er war mir also tatsächlich bis zum Zelt gefolgt. Ein leichtes Lächeln trat auf meine Lippen. Denn wenn er noch immer vor dem Zelteingang war, bedeutete das, dass er bereits bemerkt haben musste, dass er nicht eindringen konnte. Ob er so klug war und die richtigen Schlüsse daraus zog?
Oder war er schlichtweg im Glauben, das er aus einem anderen Grund nicht hineinsehen wollte?
Ich wusste es nicht genau und wollte es auch gar nicht genauer wissen. Inzwischen hatte ich bereits alle Zutaten zerstoßen und gab sie nun nach und nach in den Kessel, in dem bereits eine ölige Substanz schwamm, die sich nun mit den Zutaten vermischte. Ich erhob mich langsam, um zu der Feuerstelle in meinem Zelt zu gehen, die sehr klein gehalten war. Ich hatte keine Lust die Blicke anderer auf mich zu ziehen während ich den Trank zubereitete, der dem Bruder meines Auftraggebers das Leben retten würde.
"Was wird das da drin?", hallte die Frage zu mir herein und mein Gesang schwall für einen Moment ab. Ich sah zum verschlossenen Zelteingang und meine Augen wurden einen Moment kühl, was er ja zum Glück nicht sehen konnte. Das Feuer entfachte unter meinen Bemühungen mit den Feuersteinen und ich setzte den Kessel auf, während ich leicht umrührend die anderen Kräuter hinzugab, die man nicht zerkleinern musste.
"Ich rette Eurem Verwundeten das Leben.", rief ich, damit er es hören konnte. Rauch stieg aus der kleinen Öffnung in der Zeltdecke und es war unverwechselbar, dass ich etwas über dem Feuer zubereitete. Um des Gastgeberwillen ließ ich den Trank köcheln, da er sowieso ein paar Stunden brauchte, bis er fertig war und zog meinen Umhang fester um mich, als ich aus dem Zelt trat bzw im Eingang stehen blieb. Der Mann vor mir hatte wohl nicht mit einem erneuten Erscheinen meinerseits gerechnet, denn er sah überrascht aus. Aber nur für einen kurzen Moment. Auch wenn er noch vorhatte mich zu berühren oder ähnliches, so stand ich in diesem Moment genau an der Grenze des Zaubers, wodurch er mich zwar sehen konnte, jedoch nicht berühren. "Sagt mir Bescheid wenn Ihr euch entschieden habt mich zu eurem Verletzten zu bringen. Wenn ihr ihn wirklich retten wollt, dann solltet Ihr wirklich darüber nachdenken mich schnell zu ihm zu lassen. Sonst stirbt er. Ich habe es in einer Vision gesehen.", sagte ich und den kühlen Unterton konnte ich mir nicht verkneifen. Dennoch war mein Blick undeutbar und genau in dem Moment wo ich zu Ende gesprochen hatte, flog ein Schwarm Krähen krächzend über uns hinweg.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSa Sep 17, 2016 7:58 pm

Die Hexe ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Gorjon war kein geduldiger Mensch, aber die Antwort die er letztendlich doch erhielt beruhigte ihn umso mehr. Wenn sie gerade tatsächlich an einer Art von Arznei für seinen Bruder arbeitete, dann würde er sie nicht weiter behelligen. Allerdings blieb ja noch das Problem, dass er keinerlei Willen verspürte dieses verflixte Zelt zu betreten, um nachzusehen ob sie wirklich einen Trank braute. Nicht, dass er sich mit Tränken und Arznei auskannte, aber der Nordmann wollte dennoch lieber mit eigenen Augen sehen was da vor sich ging. Momentan konnte Cira ja jede beliebige Lüge auftischen die ihr gefiel. Warum nur sträubte sich sein Körper so sehr dieses Zelt zu betreten?
Gorjon konnte sich keinen Reim auf dieses seltsame Phänomen machen. Verwirrt blieb er also vor dem Eingang stehen, sodass er umso überraschter war als Cira in der Öffnung zum Vorschein kam. "Ist es... fertig?", fragte er direkt, womit er sich auf ihren Hokuspokus bezog. Er wusste nicht was genau er zu erwarten hatte also reckte er neugierig den Kopf hoch, um vielleicht an ihr vorbei blicken zu können, um einen Eindruck von den Vorgängen im Zelt zu erlangen. Aber außer Rauch war da nichts zu erkennen.
Ihre Worte waren aber ohnehin gewichtiger als jeder Einblick in die Arbeit. Zunächst wollte Gorjon sie wieder genervt darauf hinweisen, dass sie hier nicht so einfach weg gehen konnten, doch dann stachen ihre Worte direkt in sein Herz. Nun verspürte er bei ihrem Blick wahrhaftig Kälte. Er war mit einem Mal zum schwächlichsten Mann in Westeros verkommen. "Ihr lügt!", wollte er ihr entgegen schreien, aber ihr versteinerter Blick und der Schwarm Krähen verliehen ihren Worten einen solchen Nachdruck, dass er nur trocken schluckte. Wenn sich selbst die Vögel für ihren Zauber verschworen hatten, was würde sie noch tuen können? Für einen Moment glaubte Gorjon vielleicht die falsche Art von Hilfe eingespannt zu haben, aber dann fasste er sich wieder.
Er bemerkte, wie er wieder einen Versuch unternommen hatte zum Zelt zu gelangen. Seine Füße hatten sich leicht vorgeschoben, sodass er nun mit Rückenlage stand, fast als wäre er betrunken. "Ich habe es euch schon gesagt! Wenn es möglich wäre, würden wir längst zu ihm reiten. Aber wenn ich jetzt meine Befehle missachte und vom Feld fliehe... bringe ich nicht nur meinem Bruder, sondern der ganzen Familie Leid.", wiederholte er mit lauter Stimme und großem Zorn seine Worte von vorhin. Hatte sie Recht? Musste er los eilen, so schnell es ging? Wie sollte er es den Boltons erklären? Gorjon senkte den Kopf, während sich Wut, Angst und Trauer vermischten. "Wenn ihr lügt, dann...", bellte er sie mit gehobenem Zeigefinger an, aber er konnte gar keine Drohung formulieren. Sehnsüchtig blickte er zu den Pferden. Morgen oder übermorgen sollte der Rabe eintreffen. "Es... es geht nicht...", murmelte der Nordmann. Nicht einmal vernünftig über die Sache schlafen konnte er, denn vermutlich wäre dies schon zu viel vergeudete Zeit. Sein Blick stach wieder direkt in ihre Augen. "Beschreibt eure Vision. Ich will jedes Detail wissen. Sofort!"
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSa Sep 24, 2016 11:01 pm

Ich sah es in seinen Augen. Die Begierde nach Rettung. Jedoch auch die Angst mir gegenüber. Und das dringende Bedürfnis diese Angst vor mir zu verbergen. Doch ich konnte sie sehen, konnte sie hinter seinen leicht geweiteten Pupillen wahrnehmen und seine Hände leicht zittern sehen, was recht ungewöhnlich war für einen Krieger, die doch bekanntlich so standhaft waren. Doch die Sorge um seinen Bruder schien diesen Mann gebrochen zu haben und ich war die Einzige, die ihm jetzt noch helfen konnte. Und in dieser Gewissheit stärkte ich mich in meiner Machtposition noch mehr. Wusste, dass es noch einen letzten Ausweg gab, wenn ich fliehen musste. Doch bis dieser Tag kam, musste ich noch einige Mondzeiten abwarten. Die Sterne standen noch nicht richtig.
"Ist es... fertig?" Seine Worte holten mich zurück aus meinen Gedanken und ich sah ihn wieder direkter an, ein gewisser Ernst lag in meinem Gesicht.
"Nein, noch nicht. Aber bald. Habt etwas Geduld. Zumal es nur ein Trank der Stärkung ist. Für meine eigentliche Kraft brauche ich keine Tränke.", erklärte ich etwas leiser, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Wofür es, recht bedacht, jedoch eh schon zu spät war. Aller Augen, wenn auch heimlich, lagen abwechselnd auf mir und meinem Zelt. Dafür hatte wohl so einiges gesorgt. Und das war auch gut so. Auch wenn ich es nach Außen hin nicht so gut fand, dass ich die Aufmerksamkeit aller hatte, so gehörte es doch zu meinem eigentlichen Plan. Je mehr Leute auf mich achteten, desto mehr Leute würden mich fürchten, wenn ich vor ihren Augen einfach so verschwand. Und viele Leute, waren redende Leute. Menschen, die glaubten den Unhold in menschlicher Gestalt gesehen zu haben. Ein Monster...
"Wenn ihr lügt, dann..." Seine gebellten Worte ließen mich einen Moment zusammen zucken, doch ließ ich keine Furcht auf mein Gesicht. Ich würde nicht vor ihm einknicken!
Seine drohenden Worte ließen mich demnach kalt, denn er kam nicht näher an mich heran. Dennoch wollte ich meinen Gastgeber nicht provozieren, meine freundliche Fassade aufrecht erhalten. Ich wollte ihm ja wirklich helfen, doch danach würde ich mich direkt wegteleportieren. Seine Drohung ging demnach, nach meinem Gesichtsausdruck zu urteilen, nicht spurlos an mir vorbei. Sorgenfalten breiteten sich auf meiner Stirn aus.
"Ich lüge Euch nicht an. Ich schwor mir einst stets die Wahrheit zu sagen. Ich hatte wirklich eine Vision von Eurem Bruder." Ohja, die Worte stimmten. Auch wenn es nur ein paar wenige Bilder gewesen waren, die ich gesehen hatte. Wieder überkam mich der Schauder, den ich stets bekam, wenn sich eine weitere Vision ankündigte. Es war ungewöhnlich, dass ich so viele auf einmal bekam. Jedoch hatte ich zuvor ein Kraut ins Feuer geworfen, welches mir die Offenheit zu Visionen erleichterte. Daher schwankte ich leicht und auch ein bisschen mit Absicht aus meinem schützenden Kreis heraus und ihm etwas entgegen. Ich hielt mir meine Schläfen mit beiden Händen und diesmal war nichts gespielt. Ein unglaublicher Druck schien meinen Kopf zu erfüllen und vor meinem inneren Auge spielten sich Bilder ab, die so kurz waren, als würde ich an ihnen vorbeirennen. Doch mit der Zeit hatte ich gelernt mich so sehr auf sie zu konzentrieren, dass ich sie lesen konnte. Keuchend sackte ich zusammen, nur wenn er schnell genug reagierte, konnte er mich noch auffangen.
"Er...er liegt auf einem Bett mit dunklen Fellen. Ein Wolfskopf an der Wand....Da sind Fackeln...und ein Maester....Er hat ein starkes Fieber und es wird ihn verzehren...Schon bald." Meine Worte schienen wirr und auch mein Blick war verstreut und auf den Boden gerichtet, während ich versuchte mich wieder auf die Beine zu ziehen. Meine Hände zitterten stärker als nach der letzten Vision, was wahrscheinlich daran lag, dass es zwei Visionen so kurz hintereinander gewesen waren. Mühsam bemühte ich mich bei Bewusstsein zu bleiben.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeSo Sep 25, 2016 5:16 pm

Etwas enttäuscht nickte Gorjon. Wenn dieser Trank allein die Heilung seines Bruders bedeutet hätte, wäre diese ganze Situation um Einiges einfacher geworden. Nicht einmal fertig war das Gebräu, also würde die Hexe gewiss wieder das halbe Lager in Unruhe versetzen, während sie ihre Arbeit fertigstellte. "Nun gut...", murmelte er dementsprechend missmutig und die eigentlichen schlechten Nachrichten sollten erst noch folgen. Es war schier unerhört was Cira behauptete. Nicht einmal eingeschüchtert wirkte sie als er ihr drohte und wieder fragte sich der Nordmann ob er die richtige Hilfe geholt hatte. Mächtig war das Weib gewiss, leider schien sie fast zu mächtig als das es gut wäre.
Ihre Schwüre jedenfalls bedeuteten hier wenig. Die Skepsis wuchs eher, denn allein die Behauptung sie habe geschworen stets die Wahrheit zu sagen erschien übertrieben. Ein geschickter Lügner konnte dies ja einfach so behaupten. Zwar hielt Gorjon Eide und Schwüre für überaus wichtig, aber er sah diese Hexe aus dem Wald eben nicht als Ehrenmann an, weshalb es schwer fiel ihren Worten zu glauben. Harte Fakten waren da schon angebrachter und die präsentierte Cira auch. Wieder ging ein kalter Schauer über den Rücken des Zweitgeborenen. Die Beschreibung des Zimmers passte jedenfalls wie die Faust aufs Auge. Die Frau war garantiert nie auf der kahlen Schanze gewesen, erst recht nicht in den Gemächern wo man den Kranken pflegte. Daher konnte sie es doch nur aus einer echten Vision gesehen haben.
"Dann braut euren Trank fertig. Hier im Lager gibt es einen Mann, dem ich blind vertraue. Ich werde ihn mit dem Trank zur Feste reiten lassen, so schnell es geht. Hoffentlich erkaufen wir so Zeit.", verkündete er also kurz entschlossen, aber ungewohnt leise. Üblicherweise brüllte er jeden Befehl - oder auch jeden Gedanken - förmlich heraus, aber bei diesem wichtigen Thema gelang es auch Gorjon sich zu beherrschen. Möglichst wenig Leute sollten erfahren, dass er Hexenkunst an seinen Bruder heran trug. Doch er hatte keine Wahl, dessen war er sich schon lange bewusst. Vielleicht würde der Trank wirklich helfen, auch wenn Gorjon ahnte, dass ihn dies nicht beruhigen konnte. Sie mussten schnellstmöglich aufbrechen, aber sie durften es nicht, also war jede Verzögerung willkommen. Und wenn der Trank nicht wirkte, dann war nichts gewonnen aber auch nichts verloren. War er hingegen ein Gift war die Schuldige schnell gefunden, was Cira auch wissen musste.
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeMi Okt 12, 2016 7:46 pm

Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, sah ich meinen Gegenüber an, der wenig begeistert schien. Ja, nicht jeder Trank ist ein Allheilmittel, Gorjon Rikke, dachte ich bei mir und sah ihn für einen Moment mit leicht verengten Augen an. Er konnte ja nicht ahnen, zu was ich in der Lage war. natürlich vertraute er mir nur so weit, wie er gegen den Wind spucken konnte. Ich war ihm ja auch vollkommen fremd. Aber dafür, dass er mich praktisch gefangen genommen hatte, musste ich mich auf gewissem Wege rächen. Und was gab es besseres als Missmut und Argwohn unter seinen Untergebenen zu streuen? So war es lediglich darauf zurück zu führen, dass ich überhaupt hier war und nicht das ich es mit Absicht tat.
"Dann braut euren Trank fertig. Hier im Lager gibt es einen Mann, dem ich blind vertraue. Ich werde ihn mit dem Trank zur Feste reiten lassen, so schnell es geht. Hoffentlich erkaufen wir so Zeit.", waren seine Worte und ich nickte leicht.
"In wenigen Stunden ist der Trunk fertig. Ich warne Euch jedoch ihm nicht alles auf einmal verabreichen zu lassen. Der Trank wird ihn zunächst schwächen bevor er ihn annähernd soweit heilt, dass er eine Weile länger überlebt, bis ich meine Heilung durchführen kann. Sagt Eurem Mann, dass er ihm nur einen halben Becher morgens und einen halben Becher abends geben darf. Wenn er dies nicht befolgt stirbt Euer Bruder schneller als eine Eintagsfliege.", waren meine sehr ernsten Worte und nun sprach ich auch wieder etwas lauter als zuvor. Rikke wollte mir Angst machen? Mir drohen? Mich unterbuttern? Gut, sollte er. Doch ich würde insgeheim dennoch daraus gewinnen. Selbst wenn ich längst verschwunden war, so hatte er immer noch seine Leute bei sich, die ihm wahrscheinlich umso weniger vertrauten als zuvor. Und je weniger seine Untergebenen von mir hielten desto besser. Er würde mich nicht länger als nötig hier festhalten können. Etwas fröstelnd schlang ich meinen Umhang fester um meinen Oberkörper.
"Wenn es Euch nichts ausmacht, so würde ich die Innenwände meines Zeltes nun bevorzugen. Ich bin müde von der Reise und gedenke nun zu ruhen. Wenn der Trunk fertig ist, bringe ich ihn zu Euch.", sagte ich und machte dabei ein müdes Gesicht, was mir in meinem Zustand nicht gerade schwer fiel, da die Reise und die Visionen mich derart erschöpft hatten, dass ich am liebsten direkt auf der Stelle wo ich stand einschlafen wollte.

(ooc: Wollen wir dann einen Zeitsprung machen?)
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BeitragThema: Re: Gorjon's Lager   Gorjon's Lager Icon_minitimeDo Okt 20, 2016 9:00 pm

Die Worte der Hexe hatten sich tief in Gorjons Verstand gebohrt. Wie ein Schwachsinniger hatte er seinem Vertrauensmann wieder und wieder vorgebetet von der Arznei nur einen halben Becher morgens und einen halben Becher abends zu verabreichen. Der rothaarige Nordmann der dabei vor ihm stand war keineswegs auf den Kopf gefallen und er prägte sich nicht nur die Worte seines Hauptmanns gut ein sondern war auch Derjenige, der Gorjon schließlich beruhigte. Man einigte sich darauf Niemanden auf der Burg über den Trank in Kenntnis zu setzen. Der Bote sollte im Geheimen das Wundermittel verabreichen ohne erwischt zu werden. Keine leichte Aufgabe doch Gorjon hatte Vertrauen zu dem findigen Rotschopf. Er würde es schon regeln.
Derweil musste er selbst eigentlich nur darauf achten vor Anspannung nicht zu platzen. Es war eine unruhige Nacht und ein beschissener Morgen bis endlich Kunde aus der Heimat eintraf. Statt des erwarteten Rabens war allerdings ein kleiner Trupp Soldaten erschienen. Ihr Anführer hatte wohl den Auftrag bekommen Gorjon im Namen seines Vaters zurecht zu weisen, allerdings schlug der Zweitgeborene dem Mann direkt ins Gesicht, als Dieser nicht sein genaues Anliegen nannte. Wie es sich herausstellte war Lord Rikke nicht glücklich gewesen, dass der König selbst die Hochzeit zwischen Katherine Baratheon und Gorjon abgesagt hatte. Man vermutete, dass Gorjon seine Finger im Spiel hatte, weshalb er zur Feste zurückkehren und sich vor seinem Vater verantworten müsse.
Die eigentlich besorgniserregenden Nachrichten waren für den Nordmann allerdings Balsam für die Seele. Er durfte zur kahlen Schanze und damit zu seinem Bruder zurückkehren, ohne noch mehr Zeit zu verlieren. Natürlich ließ er sofort sein Pferd und auch das von Cira satteln. Der neue Hauptmann hatte durch den Faustschlag vorhin zwar einiges an Autorität eingebüßt, aber Gorjon scherte sich nunmehr einen Dreck um dieses Lager. Er wollte mit der Hexe so schnell es ging die Schanze erreichen.

gt: Gasthaus am Königsweg
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