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 Der Hafen

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BeitragThema: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Jun 24, 2016 8:07 pm

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Der Hafen von Weißwasserhafen ist groß, ist nicht allzu bevölkert und wenn dann hauptsächlich von Kaufleuten oder Händlern, die gerade von ihrem Schiff kommen.
Vom Hafen hat man einen Zugang zur Küste.

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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeSo Jul 17, 2016 8:15 pm

(cf: Die Meere, Wasserdrache)

Stannis lief über die Planke auf den Steg runter und blieb dort stehen. Von den Schiffen aus schwammen kleinere Boote mit Soldaten auf den Hafen zu, die ersten kamen schon an und banden ihre Boote fest. Der Kapitän des Wasserdrachens, Treik Johrly, war schon in Weißwasserhafen verschwunden, wahrscheinlich um sein Geld für Protestuierte oder Glücksspiel rauszuschmeißen. Unglaublich was Kapitäne doch für Blutsuager sind. Der Tumult an den Stegen wurde zu hektisch für Stannis und er zwang sich durch die Menschenmenge durch um auf festen Boden zu stehen. Er prüfte ob er sein Schwert Lichtbringer dabei hatte und einen Beutel voll Gold für den Rasthof, und als er beides an seinem Gürtel ertasten konnte, lief er die Straße entlang. Lieber prüfte er alles selber und ist sich dann sicher das alles geklärt ist, als dass irgendein anderer einen Fehler macht und unnötige Kosten verursacht, die Stannis in seiner kleinen Geldnot nicht vertragen kann. Der Anblick erinnerte ihn an seine erste Ankunft in Drachenstein, doch damals war es viel gefährlicher als hier, und außerdem herrschte neben der bedrückenden Stimmung der alten Drachenresidenz auch noch die Angst, dass ein paar der Drachen doch überlebt haben und die Schiffe mitsamt Armee sofort zerstören würden.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeSo Jul 17, 2016 9:22 pm

Von ihrer Mauer aus hatte Eira einige Schiffe gesehen, die ihren Kurs auf Weißwasser hielten. Der Flagge nach musste es wichtiger Besuch sein. „ Raik! Da kommen Schiffe!“ Aufgeregt hüpfte sie auf ihrem Mauerabschnitt auf und ab. „ Wir haben einen Hafen, natürlich kommen da Schiffe.“, sagte Raik der sich gesetzt hatte und an einem höheren Stück Mauer lehnte. „ Aber nicht solche!“, kicherte sie aufgeregt und zeigte aufs Meer. Sie packte seine Hand und riss ihn hoch, damit er mit ihr zum Hafen hinunter ginge, jedoch wäre er beinahe abgestürzt, denn für ihn war die Mauer langsam zu schmal. „ Nicht immer so schnell. Irgendwann...“ Mehr hörte sie schon nicht mehr, denn sie war bereits los gerannt und huschte über die Mauern des Markts Richtung Hafen. Sie wollte da sein bevor das Schiff anlegte.
Mit einem großes Satz sprang sie vom letzten Stück der Mauer und rannte Richtung Pier. Ungeduldig wartete sie darauf, dass die Mannschaft an Land kam. Zwischen den ganzen Leuten sah sie aus, als würde sie entweder zu einem der restlichen Schiffen gehören oder ein kleiner Streuner aus der Stadt sein. Sie hatte sich immer noch keine neue Hose besorgt und das Hemd stand schon vor Dreck. Aber Eira hatte ihr Aussehen komplett vergessen, weshalb sie sich brav hin stellte, wie Sigri ihr es beigebracht hatte, wenn hoher Besuch auftaucht und betrachtete das Schiff, das nun anlegte. Ein großer ernst guckender Mann stand an der Reling. Den kannte sie von irgendwoher. Irgendein Lord, aber welcher? Sie winkte zu ihm nach oben, um auf sich aufmerksam zu machen, dann verbeugte sie sich, als er nach unten gekommen war: „ My Lord. Welch Ehre Euch hier anzutreffen. Darf ich die Frage stellen was Euch zu uns führt?“
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeMo Jul 18, 2016 9:32 pm

Erst bemerkte Stannis das Mädchen nicht, doch ihre aufdringlichkeit ließ sich schwer ignorieren. "Der Sturm der meine Flotte sonst umgeweht hätte. Ich bin auf dem Weg nach Norden, als Antwort auf einen Hilferuf aus dem Norden. Wenn ich bitten darf, mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?" Vom Gesicht her erinnerte sie an jemanden, doch ihm fiel es nicht ein. Wenn Davos nicht losgegangen wäre um ihnen beiden ein Zimmer zu mieten, hätte er ihm auf die Sprünge geholfen und ihm zugeflüstert aus welchem Hause sie entspringt. Doch ihr Aussehen war das eines Obdachlosen in Königsmund, dreckige Kleidung und löchrige Hose. Nur ihre Art zu reden und ihre Höflichkeitsform verriet ihm ihre edle Herkunft. Ihr Auftreten war ein Gegensatz zum Rest des Hafens, sie schien Glücklich und aufgedreht, während seine Männer müde und schlecht gelaunt ihre Tätigkeiten nachgingen. Die ersten verschwanden schon in der Stadt um dem Beispiel der Kapitäne zu folgen. Das rumhuren erinnerte ihn stark an seinen verstorbenen Bruder Robert. Schon als Jugendlicher hat er sich in der Nacht rausgeschlichen um sich mit Frauen zu treffen die er erst ein paar Stunden lang kannte, und als er alt genug war um es offiziell zu machen, wurden die Besuche zahlreicher. Stannis fand dieses Verhalten abstoßend, das einzige was er jemals an Robert Vorbildhaft war, war seine Stärke im Kampf, auch wenn es nur rohe Gewalt war ohne irgendeine Strategie.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeDo Jul 21, 2016 9:41 pm

Sie verbeugt sich hecktisch. " Lady Eira aus dem Hause Manderly." Sie bemerkt erst als sie sich sehr tief verbeugt hatte, das sie ja immernoch ihre schmutzige Kleidung anhatte. " Verzeiht mein Aussehen, MyLord. Ich will meine Kleider nicht ruinieren, wenn ich in der Stadt unterwegs bin." Bei den 7, welcher Lord war das? Sigir würde sie, wenn sie das mitbekäme, vermutlich stundenlang vor Büchern sitzen lassen, bis sie endlich alle Lords und Ladys und Häuser auswendig kannte. Die wollten ihr einfach nicht in den Kopf gehen. " Habt Ihr bereits einen Schlafplatz?", sie sah aufs Meer hinaus, wo sich bereits viele dunkle Wolken zusammengebraut hatten, " So wie ich das Wetter hier kenne wird der Sturm nicht vor morgen zu Ende sein." Sie sah sich kurz um und entdeckte Raik, der durch die Menge auf sie zu kam. " Ich bitte dich immer wieder darum. Hör auf mir davon zu laufen!" Er blieb kurz hinter Eira stehen und betrachtete Stannis. Sekundenschnell verbeugte er sich. " Lord Baratheon! Welch eine Ehre!" Baratheon! So hieß er! Es war zu 100% nicht Robert Baratheon. Den König würde sie natürlich sofort erkennen. Dann wird es wohl Stannis sein. Der Miesepeter, wie Sigir ihr immer gesagt hatte, damit sie sich die Namen besser merken konnte. " Kommt! Ich zeige Euch unseren Sitz!" Sie wandte sich um und winkte ihn hinter sich her. Leise brummelnd wollte Raik sie abhalten so mit ihm zu reden, doch es war zu spät. Ihr fröhliches Kichern und das strahlende Grinsen war bereits da.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeDo Jul 21, 2016 10:07 pm

Ah, Manderly. Hätte ich nicht erwartet, kommt mir aber gelegen. Weißwasserhafen war eine Stadt die vor Jahrhunderten gebaut worden war, um einen Hügel herum mit dem Hauptsitz der Familie auf dem Berg drauf gebaut wurde. Der Bau wurde von dem König aus dem Norden, Jon Stark, veranlasst um die Handelsroute mit dem Süden zu verbessern. Die Stadt wurde der Familie Manderly zugesprochen nachdem sie aus den weiten verbannt worden wurden, und bis heute zeigen sie mit ihrer Loyalität ihre Dankbarkeit gegenüber der Familie Stark, indem sie sich als ihre Vasallen unterstellen. An sich ist Weißwasserhafen sehr schön, ihre Häuser waren sehr hell und einladend, auch wenn die Farbe langsam abgetragen ist. Neben dem Berg, schützt eine Mauer auch noch die Stadt, und insgesamt ist es die fünft größte Stadt in ganz Westeros. Und damit natürlich auch ein guter Ort für ein Bündnis. Stannis hatte schon vor Lord Manderly einen Besuch abzustatten um mit ihm eine Allianz zu gründen, doch er hatte nicht erwartet schon so früh eine Audienz bei ihm zu bekommen.

Lady Manderly führte ihn durch die Stadt, dabei lief dauernd dieser Mann, den sie Raik nannte, mit und starrte Stannis nur ehrfürchtig an. Ganz im Gegenteil zu der Lady, die ihn nur angrinste und mit ihm redete als wäre er ihr alter Saufkumpane. Aus der ferne hörte man schon das grollen des Sturmes, und Stannis hoffte das seine wenigen Schiffe keinen Schaden nehmen würden. Auf Lady Eira Manderlys Kleidung ging er überhaupt nicht ein, denn es ist eine unangemessen Art sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, wenn man so einem mächtigen Haus angehört.

Kurz vor dem Sitz der Manderlys blieben die drei stehen. Stannis erinnerte sich an eine Frage die Lady Manderly vorhin gestellt hatte, die aber bei ihren Erzählungen untergegangen ist. "Ich hatte übrigens vor in einem Gasthaus ein Zimmer zu beziehen, und ich denke das reicht auch für die wenigen Tage die ich hier bleibe."
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Jul 22, 2016 8:06 pm

Sie fand Stürme wunderbar und Angst einflößend zugleich. Blitze und Donner findet sie einfach gruselig, aber der Wind. Sie liebte starken Wind. Wenn er ihre Haare zerzauste und sie sich gegen die Böen stemmen musste. Ein lautes donnern ließ die Stände des Marktes erzittern. Eiras Schritte wurden schneller. Sie rannte schon fast wie eine verschreckte Maus durch die Menge. Ab und zu in einer Ecke wartend ging sie mit Raik und Stannis zu sich nach Hause.

Er sah über die Leute hinweg, die sich ebenfalls auf den Weg nach Hause oder in eine Unterkunft machten, und versuchte Eira im Blick zu behalten. Als er sie kurz aus den Augen verloren hatte wollte er schon wie immer irgendwie hinterher rennen und auf einem erhöhten Punkt nach ihr sehen, aber er entschied sich dagegen und blieb lieber an Stannis Seite, damit der sich nicht verlief und dann sauer war. Sie trafen schon bald wieder auf sie, denn sie hatte in einer Ecke gewartet. Ein letzer Blick aufs Meer brachte ihn auch dazu schneller zu laufen. Die Wellen wurden höher, der Wind stärker, die Schiffe schwankten bereits gefährlich. Er runzelte besorgt die Stirn, hoffend das der Sturm nicht zu stark wird.

Sie blieb stehen, kurz vor dem Eingang der Burg. " Ihr seit sicher, dass Ihr nicht lieber hier nächtigen wollt? Es kostet nichts und ist vermutlich bei dem Sturm bequemer." Kurz auf die Antwort wartend ging sie weiter. Sie klopfte am Haupttor und winkte der Wache hinter der Tür zu. Die Wache nickt. Kannte sie schließlich auch in ihren Abenteuerklamotten, er arbeitet ja schon länger am Haupttor.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Jul 22, 2016 10:48 pm

"Ich danke für ihre Gastfreundlichkeit, Lady Manderly, ich nehme das Zimmer mit Freuden an." Dann kann er schneller und öfter mit Lord Manderly eine Besprechung führen. Der Sitz der Manderlys war wunderschön, passend zu der Stadt in den Farben blau und weiß. Säulen schmückten die Dächer als auch die Wände, und die Fenster waren mit farbigen Glas verziert. Zu beiden Seiten des Einganges blühte ein Garten an, in denen Bäume im starken Wind tanzten wie Gäste auf einer Hochzeit. Ranken schmiegten sich an die Mauern der Burg, doch die Blüten sind schon längst eingegangen. Die Wörter der Starks schwirrte durch seinen Kopf: Der Winter naht. Und der Herbst scheint es eilig zu haben wieder zu verschwinden. Lady Manderly ging zu dem Tor und wurde kurz darauf reingelassen, das große Tor schwang schwermütig auf und enthüllte einen Blick auf den Thronsaal. Der Wind spielte im Saal eine einzigartige Musik, doch Stannis interessierte sich mehr für die Banner die zur Musik im Takt schwangen. Oft vertreten war der graue Wolf auf weißen Grund. Gleich daneben hing der Mann mit einem Fischschwanz anstatt von Füßen und mit einem Dreizack in der Hand. Noch ein paar andere Banner flatterten herum: Der schwarze Elch auf orangem Grund der Familie Hornwald, der braune Bär mit den zwei Tannen der Mormonts, ein blau -weiß kariertes Feld mit Goldplatten der Familie Meysen, das Zwiebelschiff der neusten Familie, die seiner Hand Davos Seewert, außerdem noch die Wappen der Familie Glauser, eine weiße Faust auf rotem Grund, und der Familie Cerwyn, eine silberne Doppelaxt auf grauen Grund.

(tbc: Der Thronsaal)
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Okt 14, 2016 12:37 pm

cf: Die Meere - Die "Seehirsch"

Der Kapitän hatte sein Wort gehalten. Exakt fünf Stunden nach ihrem kleinen Gespräch schritt Leanna mit ihren zwei Zofen hinter sich den Steg zur Anlegestelle herunter. Der Kapitän befand sich in ihrer Begleitung. Nach ihrem herzlichen Abschied, während dem er ihr versprochen hatte, zu ihrer Hochzeit zu erscheinen und sie ihm herzlich für die Überfahrt gedankt hatte, hatte der alte Seebär darauf bestanden, sie bis zum Ufer zu begleiten, um sie daraufhin - symbolisch gesehen - in die Hände ihres Verlobten zu geben.
Die meisten ihrer Gewänder waren nach der Reise verschmutzt, doch Eva hatte das Sauberste gefunden und ihr die Haare so geflochten, dass sie zwar offen waren, mehrere Zöpfe aber verhinderten, dass ihr die Strähnen ins Gesicht fielen. So mochte sie zwar nicht prunkvoll gekleidet sein, doch die junge Lady war zufrieden mit ihrem Aussehen. Man sah, dass ihre Zofen sich Mühe gegeben hatten.
Am Kai stand eine Delegation von Soldaten. Ihre Banner zeigten den Wassermann der Manderlys und das brennende Herz von König Stannis Baratheon. Das Banner, das auch bald Leannas Wachen tragen wurden. Vor seinen Wachen stand der Lord von Weißwasserhafen, einfach zu erkennen, an seinem enormen Umfang. Leanna hatte gehört, dass er nicht einmal mehr reiten konnte, da selbst das kräftigste Pferd unter seinem Gewicht zusammenbräche. Diese Geschichten hatte sie stets für Unfug gehalten, doch als sie ihn dort stehen sah, mehr Fett als Muskeln und einem dreifachen Doppelkinn konnte sie sich durchaus vorstellen, dass es stimmte. Seine dicken Lippen schmückte ein breites Lächeln. Irgendwie widerte er sie an.
Neben ihm wirkte König Stannis Baratheon, der rechtmäßige Lord über alle Sieben Königslande beinahe unnatürlich hager. Von seinem Haar war nicht mehr viel vorhanden und sein Bart verfärbte sich bereits grau. Er sah so alt aus. Und grimmig. Denn anders als Lord Manderly schmückte kein Lächeln seine Lippen, nicht einmal ein Zucken um die Mundwinkel war zu erkennen. Gerüchte besagten, dass Stannis nie in seinem ganzen Leben gelächelt hatte.
Der Drang in Leanna zurück auf das Schiff zu flüchten und den Kapitän anzuflehen, sie wieder nach Hause zu bringen, war beinahe unwiderstehlich. Doch sie hob tapfer das Kinn, tat die letzten Schritte auf den Kai hinunter und versank in einem tiefen Knicks.
Euer Gnaden. My Lord, begrüßte sie die beiden Männer. Seit sie den Steg betreten hatte, lächelte sie. Ein Lächeln, dass sich wie festgeklebt auf ihren Lippen anfühlte. Leanna blieb in ihrer ehrerbietenden Haltung und wartete, bis ihr Verlobter sie aufforderte, sich zu erheben.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Okt 14, 2016 1:25 pm

cf: Der Konferenzraum:

Nachdem Stannis die Unterredung mit Lord Manderly verlassen hatte, war er augenblicklich auf sein kleines Gemach zurückgekehrt wo er einen Brief nach Drachenstein geschrieben und anschließend an einen Pagen gegeben und verschickt hatte. Über seine Person rankten sich viele Gerüchte. Das er nie lachen oder weinen könnte. Obwohl vieles oft an den Haaren herbeigezogen war, musste er den Gerüchten bitter zustimmen. Zeit seines Lebens hatte er nie den Drang verspürt in einer Welt zu lachen, die scheinbar nur aus Brutalität und Intrigen zu bestehen schien. Der Tod seiner Eltern hatte dies nur verstärkt. Wenn die Gerüchte aber zum Weinen übergingen, war dies nur die halbe Wahrheit. Als Kind hatte Stannis nach dem Tod seines Vaters und seiner Mutter anfangs heimlich viele Tränen vergossen. Er war damals in die Wälder rund um Sturmkap geschlichen, wo ihn keiner hörte, und hatte geschrien. So lange bis kein Ton mehr über seine Lippen kam. Und ab diesem Moment wo ihm die Stimme versagte, wurde Stannis bewusst das keine Träne das Leid auf dieser Welt ändern würde. Noch könnte ein Lachen es übermalen und es ungeschehen machen. Man konnte aus seiner Situation nur das beste machen und bis zum letzten Atemzug weiterleben. Es war dieser Anspruch von Stannis sich vom Schicksal nicht kleinkriegen zu lassen. Zu kämpfen. Nur durch diese Haltung hatte er Entbehrungen wie bei der Belagerung von Sturmkap, Kränkungen durch seine Familie und Niederlagen wie am Schwarzwasser durchgestanden. Und er würde es auch weiter tun. Beim allem was ihm lieb und teuer war. Shireen...
Der König hatte keine Träne ob ihres Schicksal vergossen. Stannis weinte nicht. Stattdessen
war er nachdem er den Brief geschrieben und abgeschickt hatte, auf seinem Stuhl sitzen geblieben, die Hände auf den Knien gehabt und hatte mit verschlossenen Augen an sie gedacht. Vor seinem Auge tauchte ihr Lachen, ihr Weinen auf. Doch Stannis weinte nicht. Er litt. Stillschweigend.
Als es Zeit war mit Lord Manderly zum Hafen zu gehen, hatte er diese Gedanken auch wieder beiseite geschoben. Vorerst.
Lady Leanna Schwarzhain war sehr schön. Ihre hellen offenen Haare wurden durch viele Zöpfe zusammengehalten. Jeder andere Mann wäre ob ihrer Schönheit bleich geworden.
Doch Stannis liess es kalt. Sie war schön. Ja. Doch das kümmerte ihn nicht.
Das einzige das ihn kümmerte war, dass diese Ehe nicht auch noch in einem Fiasko endete wie mit Selyse. Er wusste schon vom ersten Augenblick an als sich ihre Blicke trafen, dass sie ihn abstoßend fand, ebenso wie sie ihn kalt liess. Sicherlich machte Lord Manderly keinen besseren Eindruck auf sie.
Wäre der Mann nicht so unsagbar klug, hätte Stannis ob seiner Fettleibigkeit auch nur Verachtung für ihn übrig gehabt. Aber das war jetzt unwichtig. Hauptsache er brachte diese ganzen formellen Sachen hinter sich. Und da er ihren Widerstand gegen diese Ehe irgendwo sogar nachvollziehen konnte, wollte er das seine beitragen das ihre Beziehung so erträglich wie möglich wurde. Und auch wenn Stannis sich in der Gegenwart von Frauen eher unwohl fühlte, wollte er sie keinesfalls erniedrigen oder brüskieren wenn sie ihm keinen Grund dazu gaben. Bevor Lord Manderly das Wort ergreifen konnte, kam ihm Stannis zuvor.
"Seid gegrüßt Lady Schwarzhain. Als meine künftige Gattin braucht ihr vor mir nicht niederzuknien. Erhebt euch bitte." sagte er trocken aber höflich. Sein Stirnrunzeln war verschwunden und durch den neutralsten und gelassensten Gesichtsausdruck ersetzt. Hauptsache das Mädchen würde seine Angst ablegen und mit der Zeit erfahren das er vielleicht nicht der idealste Ehemann war, aber von allen Roberts dieser Welt noch der pflichtbewussteste und raumwahrendste.
Natürlich schaltete sich direkt danach Lord Manderly ein.
So weit es ihm seine Körpermasse gestattete, neigte der Lord von Weisswasserhafen mit dümmlichen Grinsen freundlich den Kopf.
"Lady Schwarzhain, Ich heiße euch herzlich in Weisswasserhafen willkommen. Ich sende eurer Familie meine Kondolenzen ob eurer bei der Roten Hochzeit gefallenen Angehörigen auf, die das gleiche Schicksal wie meine erlitten. Ich hoffe das euer Reiseweg nicht zu beschwerlich war und beglückwünsche euch zu eurer neun Verbindung mit seiner Gnaden." sprudelte es aus ihm wie einem Fluss heraus. Stannis hätte sich in diesem Moment am liebsten mit der Hand vors Gesicht geschlagen. Wusste der Mann nicht wann und wie viel man redete? Er war erleichtert als Wyman Manderly endlich aufhörte zu reden, und erwartete sogleich Leanna Schwarzhains Reaktion.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeFr Okt 14, 2016 2:21 pm

Mit gesenktem Kopf erhob Leanna sich und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie ihre Zofen es ihr gleich taten. Sie hatte darauf bestanden, Eva mitzunehmen. Die ältere Frau war für die junge Lady die engste Freundin, die sie je gehabt hatte. Ilissa dagegen hatte ihr Vater ausgewählt. Zweifelsohne, um die Gerüchte um eine Beziehung zwischen ihrem Bruder Ben und der Zofe aus dem Weg zu räumen. Doch der Grund interessierte Leanna herzlich wenig. Was auch immer Ilissa in ihrer Freizeit tun mochte, sie war pflichtbewusst und das reichte ihr.
Das Lächeln noch immer auf den Lippen hob sie nun auch das Kinn und lächelte Stannis höflich an. Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden. Die Begrüßung ihres Verlobten war steif und formell gewesen und Leanna konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Ehe je anders aussehen würde. Doch das konnte sie akzeptieren. Höflichkeit und Formalität war etwas, womit sie sich auskannte.
Die Worte des Lords von Weißwasserhafen dagegen trafen sie unvorbereitet. In Burg Rabenbaum war man in den letzten Monaten dazu übergegangen, die Rote Hochzeit so gut wie nur möglich unerwähnt zu lassen. Erst mit dem Gesuch Stannis an eine Ehe mit Leanna war das Thema überhaupt aufgekommen. Zu schmerzlich wog noch der Verlust von Lucas.
So war es nicht verwunderlich, wie das Lächeln auf ihren Lippen verblasste und sich ein Knoten in ihrer Kehle bildete. Lucas. Automatisch wanderte Leannas Hand zu der Kette um ihren Hals. Es war eine schlichte Silberkette mit einem Anhänger in Herzform. Auf der Rükseite war ihr Name eingraviert. Ein Geschenk ihres liebsten Bruders vor seiner Abreise in den Krieg, aus dem er nie zurückkommen würde. "Damit du mich nicht vergisst, kleiner Rabe", hatte er gesagt und sie angelächelt. Er hattte sie immer seinen kleinen Raben genannt.
Leannas Hand schloss sich ein wenig fester um den Anhänger, ehe sie sich wieder fing und sogar ein Lächeln zu Stande brachte. Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit, Lord Manderly. Mein hoher Vater wird diese Worte sicher dankbar aufnehmen. Doch auch ich will Euch mein herzliches Beileid ausrichten für den Verlust, den Ihr erlitten habt, erwiderte sie formal und steif, ebenso wie Stannis sie begrüßt hatte. Dabei wusste sie nicht einmal, ob das Haus Manderly einen Verlust zu verzeichnen hatte. Doch es hatte so viele Opfer gegeben... Zeit, dieses sinnlose Abschlachten endlich zu beenden.
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeSa Okt 15, 2016 6:31 am

Stannis stemmte seine beiden Arme verschränkt fest hinter seine untere Wirbelsäule, und richtete sich stocksteif auf. Diese Pose war bei Heerführern die vor Soldaten traten immer ganz beliebt, da sie Achtung und Autorität verlieh. In diesem Sinne wollte er wieder Herr des Geschehens werden, da er befürchtete das sie sich hier noch die Beine in den Bauch standen, wenn sie sich weitere Höflichkeiten wie Bälle zuwarfen. Daher ergriff er schnell wieder das Wort. "Ich schätze ihr müsst erschöpft von der Reise sein Lady Leanna." sagte er und blickte sie ohne eine Mine zu verziehen prüfend an. Bevor sie antworten konnte, schaltete sich wieder Lord Manderly ein. "Ich habe für euch ein eigenes Solar anrichten lassen, Lady Schwarzhain.
Ihr solltet euch dort für die Dauer eures Aufenthaltes wohlfühlen."

"Vortrefflich." sagte Stannis kalt und sichtbar verärgert das Lord Manderly ihm eben wieder das Wort abgeschnitten hatte, als er noch mehr hatte sagen wollen.
"Vielleicht kehren wir besser zur Burg zurück. Meine Verlobte wird nach ihrer Reise sicher erst mal hier ankommen wollen. Alles weitere können wir im Anschluss besprechen. Außerdem wird es kalt." sagte er biss sich mit leicht zugekniffenen Augen sachte auf die Lippen als er missmutig in den Himmel blickte. Dann sagte er zu seinem Gastgeber. "Ihr geht am besten voran Lord Manderly." Dieser hatte Stannis Ärger bemerkt und sich nun etwas zurückgenommen. "Wie ihr wünscht, euer Gnaden." sagte er und neigte gegenüber dem König leicht den Kopf.
Schließlich machte sich Tross wieder auf den Weg zurück in die Neue Burg.
Stannis beschloss sich wieder in den Konferenzraum zu begeben, wo er sich nochmal mit der Karte und seinen Planspielen im Krieg gegen die Boltons auseinandersetzen wollte. Außerdem schien ihm dies auch ein guter Ort zu sein, um Leanna zu einem ersten privaten Gespräch unter vier Augen zu laden.
Hauptsache Lord Manderly mischte sich nicht ständig ein. Stannis brauchte ihn dort wofür der Lord von Weisswasserhafen geschaffen war. Im Krieg und in seinen strategischen Besprechungen.
Und nicht in seiner zukünftigen Ehe.

tbc: Neue Burg - Der Konferenzraum:
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitimeSa Okt 15, 2016 12:32 pm

Leanna registrierte die Spannungen zwischen dem Lord von Weißwasserhafen und dem König sehr wohl. Auch die veränderte, herrische Haltung ihres Zukünftigen blieb nicht unbemerkt. Doch der Grund wollte der jungen Lady nicht wirklich klar werden. Dennoch tat sie automatisch das, was ihr schon von Kindesbeinen an beigebracht worden war: Mit einem freundlichen Lächeln und ausgesuchter Höflichkeit die Wogen zu glätten.
Ich danke Euch für diese Aufmerksamkeit, Lord Manderly. Doch war die Reise in der Tat anstrengend, von daher wäre es mir sehr genehm, die Gemächer aufzusuchen, die Lord Manderly freundlicherweise für mich hat vorbereiten lassen. Sie schenkte beiden Männern ein freundliches Lächeln und folgte ihnen schließlich, als König Stannis abermals zum Aufbruch mahnte.
Die junge Lady ging dicht hinter dem König, doch auf dem Weg sprach keiner von ihnen auch nur ein einziges Wort. Leanna war das nur Recht. Es wäre unangenehm gewesen, höfliche Floskeln auszutauschen. Schließlich schien Stannis kein Mann für die verschleierten Gespräche des Adels, die im Endeffekt ja doch nur unsinniges und überflüssiges Gerede war. Also schwieg sie und folgte ihm nur, denn in ihrer Erziehung hatte Lady Schwarzhain nicht nur gelernt zu reden sondern auch zu schweigen, wenn es angemessen war.
Kaum hatten sie die Neue Burg erreicht, verabschiedete der König sich brüsk und ging seiner eigenen Wege. Lord Manderly blieb, um Leanna ihr Zimmer zu zeigen. Er war kein Mann, dem das Schweigen gefiel und so unterhielt er sich mit ihr über alles und nichts. Sie gab die passenden Antworten und behielt die ganze Zeit über ihr höfliches Lächeln bei. Doch mit jedem Wort, das der Lord von Weißwasserhafen sprach, wuchs ihre Verachtung für ihn.
Als sie endlich die für sie vorbereiteten Gemächer erreichten, schmerzte Leannas Gesicht von dem künstlichen Lächeln, das sie die gesamte Zeit über zur Schau gegeben hatte.
Ich habe Euch ein Bad vorbereiten und frische Gewänder für Euch herauslegen lassen. Nach der Reise müsst Ihr verschwitzt und müde sein, sagte Lord Manderly, schnaufend von dem langen Weg, den er sein enormes Gewicht hatte tragen müssen.
Leanna fühlte sich tatsächlich erschöpft und die Aussicht auf ein warmes Bad war tatsächlich verlockend. Daher war ihr Lächeln nun auch tatsächlich echt. Ich danke Euch, Lord Manderly. Ihr seid zu freundlich.
Mit einem weiteren Lächeln verabschiedete der fette Lord sich und entfernte sich mit wackelndem Fleisch. Allein schon der Anblick war ekelerregend. Immerhin musste Leanna nicht ihn heiraten.

tbc: Neue Burg - Leannas Gemächer
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BeitragThema: Re: Der Hafen    Der Hafen     Icon_minitime

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