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 Die "Weiße Wölfin"

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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeFr März 03, 2017 7:29 pm

Die Seebestattung ging voran, die Leiber wurden auf das Floss gelegt und über die Reling gehängt. Wachsam und dennoch irgendwie in seinen Gedanken hängend lauschte Grenn den Worten des Captain. Sie sprach über den heutigen Kampf und das sie zwar gewonnen, aber auch etwas verloren hatten. Keiner sagte ein Wort und als das Seil gekappt wurde und das Platschen zu hören war, sah er aus dem Augenwinkel, wie einige den Kopf senkten. Es musste schwer sein seine Brüder gehen zu sehen, wenn man lange Zeit gemeinsam, Schulter an Schulter die Taue gezogen, die Riemen gedreht hatte. Grenn konnte es nachvollziehen und dennoch, die Männer waren im Kampf gestorben und wurden der See übergeben. Eine bessere Bestattung bekam man als Seemann nicht. Wenn das Meer sie verschluckt hatte würden ihre Seelen zu den alten Göttern empor steigen und sie würden die Himmelsmeere befahren, auf ihre Hinterbliebenen herabsehend, den Wind bestimmend und eine gute Reise ermöglichen. So sagte man es sich zumindest im alten Seemannsglauben.
Grenn wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihm jemand einen Krug Met in die Hand drückte. Er nickte dem Seemann dankend zu und deutete ein Prosten an. Er hatte noch keinen Schluck von dem Getränk genommen, da trat der Captain zu ihm und sprach ihn an.
"Ich denke dein Leben ist mehr wert als ein Humpen Met. Aber ich gebe mich zufrieden.", meinte er grinsend und erwiderte das Zuprosten, um dann endlich einen Schluck zu nehmen. Gutes Zeug, dachte er bei sich. Selten hatte er guten Met auf hoher See getrunken. Die meisten Schiffe, auf denen er gesegelt war, hatten nur billiges Gesöff geladen gehabt. Offenbar hatte er endlich mal ein gutes Los gezogen.
"Sie haben eine verdiente Bestattung bekommen. Wenn wir Glück haben wachen sie über unsere Reise.", sagte er und blickte dem brennenden Floss hinterher, noch immer etwas nachdenklich und nippte dabei an seinem Met. Er schien über etwas bestimmtes nachzudenken, vielleicht an seine Vergangenheit, vielleicht an etwas, was noch gar nicht so lange zurücklag. Doch er spürte einen Blick auf sich, aus dem Augenwinkel konnte er erhaschen, wer es war. "Mir scheint dein erster Maat ist nicht sonderlich begeistert, dass du mit mir sprichst.", meinte er und gluckste leicht, zu ihr sehend. Die Fidelmusik ließ ihn überlegen, ob er ein Lied anstimmen sollte. Er hatte eine schöne Singstimme und bei der tiefe seines Intervalls konnte man zum träumen angeregt werden. Aber er wartete noch, bis sich das Deck etwas beruhigt hatte, bevor er sein verstecktes Talent frei gab.
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeSo März 05, 2017 4:00 pm

Wahrscheinlich war ihr Leben wirklich einiges mehr wert, aber lachen konnte sie trotzdem mit ihm, ehe sie beide einen Schluck des süßen Alkohols nahmen, der nach einem solchen Tag mehr als nur gut schmeckte! Die Worte zu ihren gefallenen Leuten, bestätigte Vaessa mit einem etwas traurigen Lächeln, aber einem zuversichtlichen Nicken. "Ich hoffe, dass sie das werden. Ein wenig Unterstützung auf jeder gefährlichen Reise, kann nicht schaden. Gerade wenn sie von alten Freunden kommt", meinte die zierliche Blondine aus dem Norden und sah sich dann um, stieß mit ein, zwei vorbeilaufenden Mannen an und nippte dann erneut an ihrem Becher, ehe sie einen kurzen Blick zu Trego hinüber warf, sobald die Sprache auf ihn kam. Kurz senkte die junge Kapitänin ihren bläulichen Blick, schmunzelte schief und sah dann wieder zu Grenn hinauf. "Er und ich teilen einen wichtigen Teil seines Lebens... Ich habe ihn gerettet und er will mich nun am liebsten vor allem retten, was diese grausame Welt zu bieten hat, vermute ich", erklärte die Seefrau und zuckte mit den Schultern. "Dass ich mich hin und wieder aber darauf einlasse jemandem zu vertrauen, ist allerdings meine Sache, dabei kann er noch so sehr schmollen."
Darauf trank die Lady aus dem Hause Cassel wieder einen kleinen Schluck und lauschte dem leisen Rauschen der Wellen, dem fernen Lodern des Feuers und der Melodie von Jons Fidel, welche fröhlich Töne von sich gab, ehe die Melodie kurz wieder etwas langsamer wurde, um dann wieder anzuschwellen und erneut zum Singen und Tanzen verführte.
"Kannst du singen, Grenn? Ein paar Leute hier, könnten ein Vorbild gebrauchen... Eine Frauenstimme zum Gesang hat da bisher nicht sehr viel geholfen", lachte sie leise und sah fragend zu ihm hinauf.
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeDo Apr 13, 2017 1:23 am

Der Hüne schmunzelte leicht. Natürlich, es war traurig Crewmitglieder zu verlieren, aber man sollte aufpassen, das man nicht zu sehr in diesem Verlust ertrank. Daher sah er sie einen Moment aufmunternd an. "Ich bin sicher, sie werden für guten Wind für uns sorgen.", sagte er auf ihre Worte hin und blickte wieder über das Schiff, welches nun wieder beinahe sauber von dem Blut war. Fleißig geschrubbt hatten er und die anderen Seemänner, um dies zu ermöglichen. Kaum ein Deut wies auf den Kampf von heute hin, außer dass sie ein paar weniger geworden waren. Grenn begann unbewusst eine Melodie zu summen, vielleicht ein etwas zu fröhliches Lied, aber die Fidelmusik stimmte ihn dazu ein. Leicht wippte sein Fuß zu dem Rhythmus mit, um die Melodie besser zu spüren, während er ihren Worten zu ihrem ersten Maat lauschte.
"Also sieht er sich als dein großer Beschützer oder was? Ist immer praktisch einen zu haben. Du solltest dich glücklich schätzen.", meinte er und ein schiefes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu dem anderen Mann herüber blickte. "Dennoch sollte er bemerkt haben, dass er mich mit Blicken nicht töten kann.", fügte er breiter grinsend an und winkte freundlich, vielleicht ein wenig übertrieben freundlich zum Anderen herüber.
"Außerdem sollte er doch inzwischen bemerkt haben, dass ich ein ganz Harmloser bin." Der Sarkasmus, der in seiner Stimme mitschwang war deutlich zu hören, denn wenn man ihn heute beobachtet hatte, hatte man gesehen das er alles andere als harmlos war.
Die Frage der Seefrau riss ihn dann wieder aus seinem Gedanken und er sah sie leicht ertappt an. "Also nun singen...ob man es so nennen könnte..", versuchte er sich bescheiden rauszureden, bevor er dem Fidelmann ein Zeichen gab, dass er etwas schneller und fröhlicher spielen sollte, bevor er ein Lied anstimmte, das mit Sicherheit die Seemänner auch kannten.
"Safe and sound at home again, let the waters roar, Jack. Safe and sound at home again, let the waters roar, Jack.", fing er an zu singen, mit einer angenehmen und musischen Stimme, die zum mitsingen einlud. Während er sang bewegte er sich von der Reling weg und stampfte den Rhythmus zur Fidel mit dem Stiefel auf das Holz. Schon bald stimmten die Anderen mit ein und sie sangen gemeinsam.
"Long we've tossed on the rolling main, now we're safe ashore, Jack. Don't forget your old shipmate, faldee raldee raldee raldee rye-eye-doe!", sangen er und die Männer im Chor. Der Blick des blonden Hünen schwang zu der Nordfrau herüber und er winkte sie auffordernd heran, damit sie ebenfalls mit einstimmte und sich zur Musik bewegte. Ein Lächeln lag dabei auf seinen Lippen und er schien deutlich Spaß zu haben.

*Video-Lied*:
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeSa Apr 15, 2017 9:27 pm

Es wäre töricht zu lange um die Gefallenen zu trauern. Natürlich, sie waren Kameraden und Brüder im Geiste. Vertrauensvolle Leute, mit denen man jeden Tag auf See verbracht hatte. Aber so schnell, wie die See einen verzaubern konnte, so konnte sie einen ebenso schnell in die Knie zwingen und einen verschlucken. Die Fackel aus menschlichen Kadavern hinter ihnen wurde immer mehr zu einem orange flackenden Punkt in der Ferne, der sich im Spiel der schwarzen Wellen spiegelte und immer weiter in Vergessenheit geriet. Der Seewind würde ihnen nun die Stimmen der Gefallenen vorgaukeln und ihre Crew weiterhin begleiten, bis sie selbst einmal wieder der See übergeben wurden.
Vaessa machte einen Schluck aus ihrem Becher und musste über die Worte ihres neusten Kameraden und heutigen Retters grinsen, schürzte dabei etwas die Lippen, um den Geschmack des Alkohols noch ein wenig auf ihrer Zunge und ihren Lippen zu genießen, ehe sie ihn hinunterschluckte und mit gesenktem Blick lachte. "Der Versuch mit Gedanken oder Blicken zu töten, ist dennoch ab und zu sehr verlockend... Ich selbst kenne dieses Gefühl sehr gut", musste sie zugeben und schielte mit ihren meerblauen Augen zu Grenn hinauf. Den Sarkasmus überhörte sie nicht, schmunzelte eher und nickte zustimmend. "Oh, ein überaus harmloser Kerl bist du, Großer. Das konnte ich heute doch genaustens beobachten, auch wenn man mir einen Schlag verpasst hat", kicherte die nördliche Seefrau und nahm wieder einen Schluck aus ihrem Becher und leerte diesen das erste Mal.
Sein leises und durchaus melodisches Summen war der Kapitänin aufgefallen, schließlich war sie nicht taub und auch nicht abgetan gegenüber musikalischem Talent. So lehnte sie sich also entspannt gegen die Reling ihrer Weißen Wölfin und sah mit einem schiefen Grinsen zu, wie der Hüne aus dem Norden anfing zu singen, klatschte schließich passend zum Takt der Fidel.
Nur kurz darauf hörte sie mit großer Zufriedenheit, wie ihre versammelte Crew mit einstimme und sich zum großen Teil passend zur Fidelmusik und dem Chorgesang bewegte, so dass sie der Aufforderung des großen Mannes mit einem ergebenen Grinsen nachkam und sich ebenso auf die improvisierte Tanzfläche bewegte, passend zur Melodie und ebenso singend.
"Since we sailed from Plymouth Sound, four years ago, or nigh, Jack. Was there ever chummies now, such as you and I, Jack?" Ihre hellere und etwas zartere Stimme war ein Kontrast du den vereinten Männerstimmen und ein paar von ihnen jubelten, als sie ihren weiblichen Captain zu ihnen tänzeln sahen. "Long we've tossed on the rolling main, now we're safe ashore, Jack. Don't forget your old shipmate, faldee raldee raldee raldee rye-eye-doe!"
Die Stimmung wurde deutlich lockerer und entspannter. Sogar ihr erster Maat konnte sich nun wieder amüsieren und vergaß die tötenden Blicke, sondern feierte lieber mit, ebenso wie Vaessa welche sich nun hüpfend drehte und tanzte.
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeSa Apr 22, 2017 10:38 pm

Wie herrlich, wie schön, wie atemberaubend einfach man die Stimmung von trüben Männern aufheitern konnte. Die Musik, die Nacht, die über sie hereinbrach, der Gesang und der Tanz. Das alles und der Alkohol, trug dazu bei, dass sich die Stimmung automatisch hob. Und es wurden noch weitaus mehr Lieder angestimmt, bei denen der Captain einen schönen Stimmenzusatz machte, mit ihrer deutlich helleren und erstaunlich melodischen Stimme.
Grenn musste sich nach einer Weile des tanzens an die Reling lehnen, etwas aus der Puste, was man wohl auch seinen Verletzungen zutragen konnte, aber auch die allgemeine Erschöpfung von dem Kampf am heutigen Tage. Er war schon etwas beschwippst von dem Met, der erstaunlich oft den Weg zurück in seinen Becher fand und dadurch wie durch ein Wunder sich immer wieder von neuem nachzufüllen schien. Wie das geschah, konnte sich der Hüne selbst kaum beschreiben, aber letztlich war es ihm egal, denn er trank genießend von der wohlschmeckenden Flüssigkeit. Während Stinky, der Spitzname einer der Männer, mit dem Schiffsjungen ein tänzerisches Stelldichein veranstaltete, was einem Wettbewerb glich, während sie von den Anderen angefeuert wurden, sah der Nordmann nur weiter zu.
"Heey Captain. Ich hab ja gar nicht gewusst, das du so gut tanzen kannst.", rief er der Blonden zu, als diese eine besonders elegante Tanzeinlage hinlegte. Sein Grinsen war breit und ja, betrunken. Aber er wusste sich dennoch mit Respekt einer Frau gegenüber zu benehmen, egal wie betrunken er war. Nur wurden seine Sprüche mit der Zeit schlechter, aber was konnte man auch erwarten?
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeSo Apr 30, 2017 2:57 pm

Es wurde gelacht, getanzt und nebenbei immer und immer wieder getrunken. Es war immer wieder ein Wunderwerk der Schiffsbesatzung, wie man bewirken konnte, dass ein Becher Met so gut wie nie leer blieb. Insgeheim sagte sich Vaessa ja, dass sie für solche Abende ja nur noch eine bestimmte Anzahl an Fässern zur Verfügung stellen sollte. Aber durch ihre guten Verbindungen in Weißwasserhafen musste sie sich um den süßen, nordischen Alkohol nie den Kopf zerbrechen. Sie wusste wo sie ihn herbekam und dass sie ihn an dieser und jener Ecke immer bekam. Was wäre das Leben zudem schon ohne den ein oder anderen volltrunkenen und lustigen Abend, der nach einem Kampf mehr als nötig war.
Immer noch in einen Tanz verfallen, den sie dann an zwei ihrer Männer übergab, ließ sich die blonde Seefrau aus dem Norden dann auf einer Kiste nieder, lauschte den Worten ihres neusten Maats und musste grinsen, sah zu ihm und lehnte sich mit ihrem Kopf an die Reling. "Ich war mal eine nette, kleine Lady, Großer. Da musste ich tanzen können, habe es aber auch ohne Titel gerne als Zeitvertreib gemacht... es hebt die Lebensgeister!", meinte sie mit einem ebenso etwas erheitertem Blick. Der Alkohol hatte seinen Dienst noch nie verweigert. Aber dennoch erhob sie sich wieder, wenn auch langsamer als zuvor und ließ sich ihre Haare kurz von der kühlen Briese verwehen, welche über das Deck pfiff und die Fackeln zum flackern brachte. Es wurde spät und ginge es nach ihr würde sich die junge Kapitänin demnächst aufs Ohr hauen. Sie würden morgen weiter Richtung Weißwasserhafen segeln und den kühleren Winden des Nordens wieder etwas näher kommen. Mit einem Blick aus ihren blauen Augen zu dem großen Nordmann, verkniff sie sich ein Gähnen und lehnte sich mit ihrem Rücken ebenso wieder gegen die Reling. "Aber wie schön die Feierlichkeiten auch sind, werde ich mich wohl in meine Kajüte aufmachen, singender Seebär. Morgen will die See wieder jeden Funken Kraft von uns", sagte sie und verabschiedete sich dann mit einem Lauten Piff von ihren anderen Feiernden, sagte ihnen noch, dass sie ohne sie nicht zu viel Spaß haben sollten. Ein allgemeines Gelächter schallte betrunken auf dem Schiff und der weibliche Captain wandte sich noch mit einem vertrauenswürdigen Blick und einer Hand auf seiner Schulter an ihren ersten Maat und übergab ihm nun offiziell den Befehl über die Mannschaft, ehe sie ihm noch einen keuschen Kuss auf die bärtige Wange schenkte und dann in den flackernden Schatten verschwand und die Tür ihrer Kajüte schloss, die Musik wurde draußen wieder angestimmt, während Ves sich aus ihrer einengenden Weste befreite und sich dann mit Hemd und Hose und ohne Stiefel in ihre Schlafkoje warf. Einen Raben an Euron würde sie aus Weißwasserhafen verschicken. Dort würde sie an die neusten Informationen kommen.

~ Zeitsprung ~
Paar Tage vergangen. Nicht mehr lange bis zur Ankunft in Weißwasserhafen.
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 01, 2017 12:40 am

Als sie das Wort Lady in den Mund nahm, hoben sich seine Augenbrauen sehr wohl amüsiert. Sie sich in einem feinen Rüschenkleid und mit Engelslocken vorzustellen, erschien ihm schlichtweg als undenkbare Vorstellung. Und so musste er auch augenblicklich deswegen lachen.
"Tut mir Leid. Aber ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Hast du auch schon Hosen getragen, als du noch am Hof deines Vaters warst?", prustete er und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. Er konnte nichts dagegen machen, dass er es so lustig fand. Es platzte einfach aus ihm heraus. Ob es nun am Alkohol lag oder daran, dass er es schlichtweg lustig fand, sie sich an einem vornehmen Hof vorzustellen.
Nachdem er sich genug darüber amüsiert hatte, lehnte er den Kopf in den Nacken und sah zu dem wolkenverhangenen Himmel herauf. Sah nach Regen aus. Oder vielleicht ja auch Schnee. Wie er das kühle Nass vermisste. Er war zwar nicht allzu weit im Norden geboren worden, doch hatte er die Winter nicht viel anders verbracht als einer aus dem oberen Norden. Aber wie es hieß, würde ja nun sowieso bald überall Winter sein. Denn wie der Starkspruch so schön hieß: der Winter naht. Und damit war sicherlich nicht nur Schneefall gemeint....
Wie kam er jetzt auf diese tiefgründigen Gedanken? Musste die Sehnsucht sein. Und der Met.
"Alles klar Captain. Geruhsame Nacht.", meinte er dann und nickte ihr zu, als die Blonde sich ins Bett verabschiedete. Auch Grenn würde nicht mehr allzu lange aufbleiben. Der Blutsverlust war nicht einmal das verherende, sondern das die Nähte wieder aufreißen konnte. Aber vorerst ging er wieder zu den anderen Männern und feierte noch eine ganze Weile mit, bevor auch er irgendwann in seine Hängematte fiel und in einen tiefen und ruhigen Schlaf verfiel. In dem er das ein oder andere Mal auch schnarchte. Wie immer hingen seine Beine aus der Matte, da er wie immer viel zu groß für sie war. Doch das störte ihn wenig.

Zeitsprung
tbc: Der Norden - Weißwasserhafen - Taverne


Zuletzt von Grenn Glayze am Mo Okt 02, 2017 11:31 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 01, 2017 1:44 pm

Land war in Sicht, ebenso wie das Meer. Nach Norden hin würden sie gleich Witwenwacht hinter sich lassen und in den Biss hineinsegeln. Die Meerenge in der großen Bucht, in denen die drei Schwestern lagen war nicht ungefährlich und zur den falschen Jahreszeiten durchaus stürmisch, weswegen die Kapitänin mit aufmerksamen Augen darauf achtete, in welche Richtung der kühle Seewind wehte und wie die Segel standen. "Groß- und Focksegel einholen!", rief sie vom Steuer aus und drehte dieses um eine viertel Umdrehung, um es ihrem Schiffsjungen in die Hände zu drücken. "Kurs immer schön halten", mahnte sie ihn und ging nach über die kleine Treppe runter auf das Hauptdeck, um sich dort ein besseres Bild über den Wellengang zu machen. Die Wellen waren höher und wilder, als vor paar Tage. Stürmischer und eher grau als blau, wahrscheinlich auch um ein paar Grad kälter.
"Die Heimat rückt näher", sagte sie dann, als sie wieder auf den großen Nordmann traf, der gerade eifrig an der Arbeit war, so wie immer, seit dem er auf ihrer Mannschaft beigetreten war. "Dann glaubst du mir vielleicht wirklich, dass ich mal eine kleine Lady mit Rüschchenkleid war. Aber ich habe sie mir immer in aller Manier vom Hals gerissen und bin zum Hafen gerannt", scherzte Vaessa mit einem frechen Grinsen und einem schalkvollen Funkeln in den blauen Augen. Ihre blonde Mähne wurde dabei vom Winde verweht.
Sie wusste nicht ob Lord Manderly sie wieder erkennen würde, geschweige denn, ob ihr Cousin sie erkennen würde, schließlich hatten sie sich vielleicht einmal vor vielen, vielen Jahren gesehen. Er war nun ein ausgewachsener Mann und Ves bei allen guten Göttern keine Lady mehr, sondern eine Berufene des Meers, die nichts mit einer Dame gemeinsam hatte. "Mein Cousin wartet in Weißwasserhafen auf mich... beziehungsweise mein Schiff", verriet sie ihm dann und sah fragend zu Grenn. "Wie standest du zum Hause Cassel? Oder deine Familie..."
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BeitragThema: Re: Die "Weiße Wölfin"   Die "Weiße Wölfin" - Seite 2 Icon_minitimeMo Jul 24, 2017 1:23 pm

ZEITSPRUNG
Tag der Ankunft in Weißwasserhafen

Die letzten Tage waren wie im Fug vergangen und der Wind hatte zugenommen, war spürbar kälter geworden, so dass die junge Kapitänin sich von ihren luftigen Hosen aus Stoff und dem halb zerrissenen Fetzen von Oberteil verabschiedet hatte. Während sie auf See war, bevorzugte Vaessa das Einfachste vom Einfachsten, ähnlich wie bei ihren Seeleuten, welche sich nun aber ebenso wieder ein wenig mehr an eine Kleiderordnung aus Westeros hielten. So trug die nordische Blondine nun schwarzes Leder an ihren Beinen und eine grau weiße Weste* über ihrem Unterhemd in weiß. Den Umhang mit dem Wolfspelz am Kragen, würde sie erst anziehen, sobald sie angelegt hatten.
Jetzt rief sie ihren Männern noch einige Befehle zu. Taue wurden geworfen und Leute am Steg, den Ves ansteuerte, zogen das Schiff sachte heran, während die Segel ihrer Weißen Wölfin schon längst eingeholt und vertaut waren. Es war ein Ablauf, den ihre Mannschaft inzwischen blind konnte. Sie hatten es alle gemeinsam so oft getan, so oft wiederholt. Sogar der Neue, Grenn, lebte sich darin ein, verstand sich mit der Crew. Das hatte inzwischen sogar Trego eingesehen, der den Leuten an Land die letzten Bitten und Befehle zurief, während Vaessa das Steuer in festen, zarten Händen hielt und ihr Schiff schließlich sicher zum gänzlich Stoppen kann. Alleine das leichte Wiegen der Wellen war noch unter den Dielen zu spüren, aber das war inzwischen vertraut und heimisch für die Seefrau, die sich nun ihren Mantel umwarf. Er bedeckte ihren gesamten Rücken, war aus recht einfachem Stoff gewoben, während Kragen und Verzierungen einen edlen Anschein erweckten. Die weißen Wolfsköpfe, welche das Haus Cassel verbildlichten und über den Stoff verteilt waren, wirkten seidig und schimmerten leicht. All ihre Augen glitzerten gefährlich. Wobei das gefährlichste an dieser Frau wohl an ihrem Gürtel hing.
Mit der Hand am Griff ihres Schwertes ging Vaessa über die befestigte Brücke und betrat damit seit langer Zeit wieder den Boden, auf dem sie als kleines Kind noch Fangen gespielt hatte, auf dem Eamarr sie vor einigen Jahren auf- und mitgenommen hatte. "So viel Zeit...", flüsterte sie leise zu sich selbst und schaute sich einen Moment mit ihren meerblauen Augen um. Trego kümmerte sich derzeit um die Fracht und die Kontrolle dieser. Die junge zierliche Seefrau und Kapitänin selbst, wollte sich in ihrer ehemaligen Heimat genauer umsehen. Die Neugierde in ihr war geweckt und sie wollte wissen, was sich womöglich verändert hatte. Die Taverne war dabei ein Punkt, den sie vor einigen Jahren noch nicht einmal betreten durfte. Zu jung... Jetzt sah das anders aus. Sie konnte sich zu Wehr setzen und trinken, wie ein Schrank aus Muskelmasse. So würde sie sich also vorerst einen Becher Met gönnen und betrat nach kurzer Suche die Dielen des rustikalen Gemäuers und wurde willkommen geheißen von vielsagenden oder auch verachtenden Blicken. Gut möglich, dass sie zu schick für diese Art Atmosphäre war, doch ihr war es egal. Sie war Captain, Lady und fürchtete sich sicher nicht mehr vor einer Horde angetrunkener Burschen, weswegen sie sich ihren Umhang von den Schultern streifte und sich kurz einen Überblick verschaffte, wie die Lage aussah, denn etwas prickelte in der Luft.

tbc: Der Norden - Weißwasserhafen - Taverne


(* Die Weste - Nur in weiß und grau)
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