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 Der Salon von Eiseneich

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BeitragThema: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeMo Okt 10, 2016 10:36 pm

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Der Salon der Burg Eiseneich. Es ist ein Raum mit hohen Wänden, einem eindrucksvollen Kronleuchter mit weißen Kerzen und geschliffenem Glas. Die Wände und der Boden sind in hellen Tönen gestrichen und laden zum nachdenken ein. Die Möbel sind mit rotem, feinen Stoff bezogen und sehr bequem. Doch lässt sich hier auch gut Formelles regeln, sodass man nicht allzu sehr abgelenkt ist und immer einen klaren Kopf bewahrt.

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BeitragThema: Re: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeDi Okt 11, 2016 5:37 am

cf: Der Burggarten

Nachdem er es von ihr offiziell hatte, dass jetzt der schwierigste Teil seines Besuches in Eiseneich erfolgen würde, nahm er von einem Moment auf den anderen eine gerade Haltung ein. Seine Arme und Hände schwankten nun gering mit seinem restlichen Körper im Takt, als er mit der Erbin von Waynwald den Salon betrat. Zugegeben gegenüber der alten Burg der Royce wirkte hier nichts klobig und grob. Die Wände waren von einem sanften hellen moosgrün wie das Banner des Hauses, das er hier und da auf einigen Kissen von der selben Farbe auf den roten Möbeln entdeckte. Der Kronleuchter war wohl der Blickfänger des ganzen Raumes. Das alte Glas thronte wie ein Stern weit über ihnen. Wie viele Lords und Ladys von Waynwald mussten hier schon herunten hindurchgeschritten sein. Der Raum atmete Geschichte eines stolzen Hauses. "So stolz wie Taliya.",dachte er mit einigem Galgenhumor. Und das gefiel Lucas. So wie er allmählich lernte ihr Verhalten ihm gegenüber annähernd besser beurteilen zu können. Ihre Antwort auf seine Frage hatte ihm so manches verraten. Nämlich das Abwechslung im höfischen Alltag für sie immer Willkommen war, wenn es mit ihrer zu spielenden Rolle zu vereinbaren schien. Und wenn er sie für sich gewinnen wollte, musste er ihr diese Abwechslung bieten. Ehrlich gesagt war ihm das sehr Recht.
Fast schienen sie beide nur Figuren auf einem Cyvasse Brett zu sein. Und von ihm hing ab wie sich ihre Rolle der seinen gegenüber verhielt. Er musste vor ihr, Lady Anya und den anderen Lords beweisen das er würdig war um Lord des Tales zu sein. Nur dann könnte er mehr Freiheit in diesem Spiel bekommen. Und dafür musste er das darauffolgende Spektakel überleben.
Lord Royce und Lady Waynwald saßen bereits schon am großen Tisch in der Mitte, wo bereits Kannen und Tassen für den gemeinsamen Tee gedeckt waren. Und wie Lucas es prophezeit hatte, stand dort natürlich auch ein großer Teller mit Zirtronenkuchen. Lord Royce sah aufmerksam zu ihnen auf als er sie beide erblickte. "Ahh Lord Lucas." sagte er nüchtern. "Da seid ihr ja. Habt ihr euch nach unserem langem Ritt etwas die Beine vertreten können?" "Worauf ihr wetten könnt, Mylord." dachte er etwas gequält in Gedanken, während er lächelnd zu einer Antwort ansetzte. "In der Tat." sagte er sogleich, und drehte seinen Augenwinkel mit einem höflichen Nicken in Richtung Lady Waynwald. "Lady Taliya hat mich etwas herumgeführt. Ihr habt einen prächtigen Garten, Lady Waynwald." "Gut." dachte er. "Und jetzt halte dich zurück." fügte er in Gedanken hinzu, während er mit konzentrierten freundlichen Blick Lady Waynwalds Reaktion abwartete.
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Taliya Waynwald

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BeitragThema: Re: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeMi Nov 16, 2016 11:25 pm

cf: Der Burggarten

Wie Taliya es erwartet hatte, strafften sich auch Lucas' Schultern etwas. Er wusste wahrscheinlich auch, dass nun die Zeit gekommen war seiner würdevollen Rolle als Lord gerecht zu werden. Und besonders vor ihrer Großmutter sollte er diese Rolle so gut er konnte übernehmen. Denn Lady Anya Waynwald war eine der strengsten Frauen, die Taliya je in ihrem Leben hatte kennen lernen dürfen. Und es hatte so einige Bankette und Feste hier gegeben, bei denen sie die Gelegenheit gehabt hatte auch andere Frauen und Männer des Landes kennen zu lernen. Jedoch war keine je an die Art und Weise ihrer Großmutter herangekommen. Als die beiden jungen Herrschaften nun den Salon betraten, Taliya hatte inzwischen die Hände wieder vor ihrem Schoß gefaltet, was sie wesentlich älter wirken ließ als sie es war, spürte sie den ernsten, ja beinahe bohrenden, Blick ihrer Großmutter auf sich und war sich bewusst, dass sie nun sehr gewählt ihre Worte finden musste. Es ging hier schließlich um den möglichen neuen Lord des Tales und um ihre Rolle dabei, die Taliya nicht nur erahnte, sondern auch schon kannte. Sie würde es sein, die entschied, ob sich das Haus Waynwald dem neuen Lord anschloss oder nicht. Alles beruhte auf ihrer Einschätzung und ihrem Wohlwollen.
"Lady Waynwald, Lord Royce.", sagte sie und knickste leicht vor beiden, bevor sie sich an den Tisch begab und auch dort ihre aufrechte Haltung bewahrte, die sie schon seit ihrer frühen Kindheit antrainiert bekommen hatte. Manchmal fiel es ihr sogar schwer diese Haltung abzulegen, was das Schlafen oder Reiten sehr unbequem machte. Doch was man einmal lernte, verlernte man eben nicht.
"Nun, da die jungen Herrschaften sich endlich begünstigt haben uns Gesellschaft zu leisten, können wir endlich über den Grund Eurer Anwesenheit sprechen, nicht wahr Lord Royce?", sagte Anya sogleich und Taliya musste sich zusammen nehmen nicht die Miene zu verziehen. Manchmal konnte ihre Großmutter wirklich unwirsch sein. Wie schaffte sie es nur dabei so höflich zu bleiben?
"Lord Lucas Stein. So seid Ihr hier um Euch als neuer Lord des Tales zu kundigen. Es ist bereits beschlossen, dass mich meine Enkelin und Erbin auf Eurer Reise vertritt. Dort wird sie, weise, entscheiden, ob das Haus Waynwald Euch Gefolgschaft pflichtet oder nicht. Es obliegt Eurer Geschicklichkeit dies zu Euren Gunsten zu entscheiden.", führte sie weiter aus und auch wenn Taliya gerne einen Blick zu dem jungen Lord geworfen hätte, riss sie sich doch zusammen und behielt ihre stolze Haltung bei, richtete die Augen folgsam auf ihre Großmutter und bewies ihr somit Treue. Sie musste ihre Entscheidung gut treffen, ansonsten stand viel auf dem Spiel. Wenn sie falsch entschied und sich einem Lord anschloss, der es nicht würdig war, dann würde sie Schande über das ganze Haus ihrer Geburt bringen. Schloss sie sich jedoch nicht an, so stünde ihre vereinbarte Ehe auf dem Spiel und somit auch ihre Zukunft als Lady. Es lag eine große Bürde auf ihren Schultern und hinter allen ihren Entscheidungen lag der Wille ihre Großmutter und ihr Haus stolz zu machen so eine Erbin hervorgebracht zu haben. Denn sie würde es eines Tages sein, die das Haupt dieses Hauses war.
"Seid Ihr Euch darüber im Klaren, was das für Euch bedeutet, Lord Stein?", fragte Anya ernst weiter und sah Lucas dabei so durchdringend an, dass es einem eine Gänsehaut bereiten konnte. Taliya wusste aus dem Ton ihrer Großmutter zu schließen, dass sie keine Nachsicht hatte, sollte sich der junge Lord ihr gegenüber nicht als würdig erweisen. Wenn er dies tat, würde sie keine Zukunft für das Tal sehen und ihn alleine weiter reisen lassen, ohne Taliya selbst die Chance dazu zu geben ihre eigene Entscheidung zu treffen. Es hing nun alles an den Worten von Lucas.
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BeitragThema: Re: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeFr Nov 18, 2016 7:07 pm

Es war nicht das erste Mal das er Lady Waynwald begegnet war. Oh nein das Vergnügen miteinander zu sprechen hatten sie noch nie, worüber Lucas nicht unglücklich war. Aber er hatte sie schon oft aus angenehmer Entfernung in Runenstein gesehen, wenn Lord Royce sie zur Jagd oder anderen höfischen Vergnügungen auf die alte Burg der Royce eingeladen hatte. Es war ihm schon damals nicht entgangen das sie eine strenge Frau war die sich nicht leicht beeindrucken liess. In diesem Punkt schien ihr Taliya recht ähnlich zu sein. Während Lucas also Lady Anyas bohrenden Blick auf sich spürte, fühlte er sich wie zuvor leicht an Taliya erinnert. Obgleich diese gegenüber ihrer Großmutter noch harmlos war. Er würde jetzt alle seine Fertigkeiten anwenden müssen um das folgende Gespräch schadenfrei zu überstehen. Lord Royce hatte ihn auf den Ritt hierher gewarnt. Denn die folgenden Minuten entschieden nun über sein Schicksal. Kein Fehler durfte ihm jetzt unterlaufen. "Diesmal nicht." dachte er streng. "Diesmal nicht." Um Lady Anyas Blick auszuhalten, wandte er eine Strategie an die er im Laufe seines Lebens auf dem Markt gegenüber so manchen schwierigen Händler gelernt hatte. Man durfte Menschen niemals zu lange in die Augen sehen. Wie Tiere reagierten sie nervös oder wurden recht schnell aggressiv wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlten. Und Lucas war nicht in der Stimmung dies jetzt unmittelbar bei dem Oberhaupt des Hauses Waynwald auszuprobieren. Als er also sich nach Taliya an den Tisch begeben hatte, konzentrierte er seinen Blick auf Lady Waynwalds Nase und Mund. Die Augen vermied er soweit er konnte. Erst unter diesen Umständen war es ihm möglich zu antworten. Die Nervosität nahm ihm das zwar nicht, aber er würde langsam und bedächtig sprechen um einen stabilen Eindruck zu hinterlassen. "Lady Waynwald..." sagte er und neigte langsam und ernst den Kopf. "Ich habe mir nie gewünscht Lord des Tales zu werden. Gerade eben weil ich weiss welche Verantwortung ich damit gegenüber den alten und ehrwürdigen Häusern wie dem eurem sowie allen anderen Häusern und Bewohnern zu tragen verpflichtet bin. Aber ich werde es nichtsdestotrotz tun, weil es meine Pflicht ist. Und weil ich diesem Land, meiner Heimat, verbunden bin." Seine Handflächen ruhten beide auf seinen Knien unter dem Tisch, als er Lady Waynwald aufrecht sitzend entgegenblickte. Und in diesem Moment dachte er zu sich selbst. "Und wenn das ganze hier schiefgehen sollte, werde ich freiwillig das verdammte Schwarz anlegen und zur Nachtwache gehen. Bei den Sieben!" Er war bereit seinem Schicksal mutig entgegenzutreten. Es entschied sich alles in diesem Moment. "Und ich möchte hinzufügen das ich mich geehrt fühle das Lady Taliya mich auf dieser Reise zusammen mit Lord Royce in der Werbung der anderen Häuser begleitet." Er blickte kurz zu Taliya und dann zu ihrer Großmutter. "Deshalb werde ich alles in meiner Macht stehende tun um die Erwartungen die ihr und die anderen Häuser in mich setzt nicht zu enttäuschen, Mylady." schloss er endlich und blickte Lady Waynwald zum ersten Mal richtig entschlossen in die Augen.
"Was auch immer kommen mag. Ich bin bereit meiner Verantwortung als künftiger Lord des Tales gerecht zu werden und mich meiner neuen Rolle als würdig zu erweisen."
Und dann beugte er sich langsam zurück, und erwartete gespannt darauf was Lady Waynwald erwidern würde.
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BeitragThema: Re: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeSa Nov 26, 2016 2:08 am

Während Lucas sprach ruhten Taliyas dunkle Augen wie zwei unschätzbare Edelsteine auf ihm. Ihre Seelenspiegel waren unergründlich und ihre Gefühle waren nicht darin abzulesen. Untypischer Weise spürte die junge Waynwald wie ihr Herz schneller schlug, mit jedem Satz den der junge Lord an ihre Großmutter richtete. Sie war sich dessen bewusst, dass sie jede Gefühlsregung vor den Anwesenden verstecken musste. Schließlich war nicht sie es, die hier im Moment etwas zu äußern hatte. Ihr gebot es still zu schweigen und sich alles anzuhören, aber keinen Mucks zu machen. Das wusste sie. Und wenn sie diese Regel brach, dann würde es mehr als nur ein Donnerwetter von ihrer Großmutter geben. Auch das wusste sie nur allzu gut. Deswegen schwieg sie und versuchte ihre innere Aufregung mit tiefen, unauffälligen Atemzügen zu unterbinden, was ihr nur schwerlich gelang.
"Das klingt sehr vernünftig aus dem Mund von einem so unerfahrenen Lord.", war der schlichte Kommentar zu Lucas' Ausführungen von Anya, die ihn weiterhin mit ihrem Blick taktierte. Doch sagte sie vorerst nichts mehr und hörte weiter seinen Ausführungen zu, die Strenge in ihrem Blick nicht weichen lassend.
Als Lucas' Blick für einen Moment zu Taliya glitt, reckte sie ihr Kinn etwas weiter vor, nickte jedoch leicht. Es schien beinahe eine Bestätigung für seine Worte zu sein, oder auch nur eine höfliche Geste. Sie wusste, dass sie nichts hinzufügen durfte und so überließ sie ihrer Großmutter weiterhin das Wort, welche dieses auch sogleich ergriff.
"Ob es enttäuschend sein mag, wird meine Enkelin entscheiden. Jedoch bin ich positiv überrascht zu hören, dass Ihr euch Mühe geben werdet. In Eurem Interesse erhoffe ich, dass sich Eure Mühen lohnen werden.", sagte sie mit ihrem unerbittlichen Blick, der nun zu Lord Royce herüber glitt.
"Ihr seid uns weiterhin und bis zu Eurer Abreise gern gesehene Gäste. Ich werde dafür sorgen, dass es Euch hier an nichts fehlt, bevor ihr abreisen werdet. Allerdings rate ich Euch mit der Abreise nicht allzu lange zu warten. Die Herrschaften der Häuser werden nicht ewig auf Euch warten.", sagte sie und mit letzteren Worten wandte sie sich wieder Lucas zu, der ihr so entschlossen entgegen blickte, dass Taliya beinahe geschmunzelt hätte.
"Nun, ich denke die Unterredung ist hiermit beendet. Entschuldigt mich, aber ich habe noch andere Dinge, die meiner Aufmerksamkeit benötigen." Mit diesen Worten erhob sich Lady Waynwald, neigte vor dem älteren Lord den Kopf und schritt aus dem Raum. Auch Taliya erhob sich und knickste vor beiden, wobei sie schließlich Lucas wieder ansah.
"Ich hoffe Ihr habt einen angenehmen Aufenthalt. Wenn Ihr etwas benötigt zögert nicht meine Gemächer aufzusuchen.", sagte sie förmlich und schritt schließlich nach ihrer Großmutter aus dem Salon. Draußen standen zwei Mägde bereit, um den Herren ihre Gemächer zu zeigen. Taliya schritt an ihnen vorüber und folgte dem langen Gang zu ihrem Zimmer, wo sie sich einige Gedanken machen wollte.

(ooc: Wollen wir hier einen Zeitsprung zur Abreise machen, oder möchtest du noch etwas weiter hier spielen? Smile)
tbc: Taliyas Gemächer


Zuletzt von Taliya Waynwald am Mo Dez 05, 2016 9:42 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Salon von Eiseneich   Der Salon von Eiseneich Icon_minitimeDi Nov 29, 2016 12:54 pm

Als die beiden Damen den Salon bereits verlassen hatten, stand Lucas spürbar sichtlich erleichtert auf und atmete erst einmal tief ein. Die erste Prüfung hatte er bestanden. Natürlich würden weitere folgen, doch wusste er jetzt wenigstens das er nicht vollkommen zurückgeblieben war, um sich von einer Lady von Eiseneich nicht kleinkriegen zu lassen. Jedenfalls war er froh das es vorüber war.
Lord Royce trat zu ihm und blickte ihn eine kurze Weile abschätzend an. Seine sonst so strengen und unnachgiebigen Augen blickten jetzt anerkennend in Lucas Angesicht. "Gut gemacht." lobte er leise. "Ihr habt meine Erwartungen in euch nicht enttäuscht, Mylord. Das ihr Lady Anyas kleines Verhör schadlos überstanden habt, beweist mir das ihr für die Rolle als Lord des Tales aus dem richtigen Holz geschnitzt seid. Kommt." sagte er und setzte sich mit Lucas langsam in Bewegung um sich von den Mägden den Weg auf ihre Zimmer zeigen zu lassen. Lucas schwieg. Zwar freute er sich über den Zuspruch des Lords von Runenstein sehr, doch wusste er nicht wirklich etwas zu erwidern. Er hatte dieses Mal gesiegt, ja. Aber was würde sein wenn er seinen ersten Fehler machte. Daran war nicht zu denken. Der Gedanke daran schnürte ihm die Kehle zu. Lord Royce bemerkte es, und fuhr nach einer Weile während sie lange alte Flure abschritten fort an zu sprechen: "Leider wird es ab dieser Stelle nicht einfacher. Uns steht immer noch ein langer und steiniger Weg bevor. Ihr werdet noch so manchen schwer überzeugbaren Lord auf unsere Seite holen müssen. Und Lady Anya hat Recht. Wir sollten bald aufbrechen. Die anderen Lords würden es als Beleidigung auffassen das ihr Haus Waynwald länger beehrt als sie. Am besten machen wir uns morgen zusammen mit Lady Taliya gleich auf den Weg."
"Und wohin gehen wir als nächstes?" fragte Lucas und blickte seinen Ziehvater fragend an. In diesem Moment brachten die Mägde sie in den Flur wo ihre beiden Zimmer waren. "Folgt mir." sagte Lord Royce und bat Lucas zu sich in sein Gemach. Es war ein prächtiges Zimmer mit einem großen Himmelbett samt einem smaragdgrünen Baldachin. Lord Royce der bei seinen Besuchen auf Eiseneich wohl öfter dieses Gemach bezog, trat an eine der Wände und nahm einen Bilderrahmen mit der Karte des Tales herunter. Dann kam er zu Lucas an den Schreibtisch, und legte dort die Karte sacht ab.
"Es wird an der Zeit das ihr lernt euch als Lord eure eigenem Gedanken zu machen, Lord Lucas. Ihr könnt euch nicht immer auf eure Berater verlassen. Ein guter Lord muss wissen was er wissen und was er nicht wissen muss. Trainiert euch ein eigenes Urteilsvermögen an. Eure kaufmännische Erfahrung sollte euch dabei behilflich sein. Wenn ihr diese Karte seht. Wo würdet ihr von Eiseneich aus am nächsten hinreisen?" Lucas beugte sich konzentriert auf das mit feinen Linien und Punkten gezeichnete Stück Pergament und dachte nach. Sein Finger fixierte den Punkt auf der Karte wo Eiseneich stand. Rechts von Eiseneich standen auf der südlichsten Halbinsel des Tales Möwenstadt und Runenstein, von wovon sie gerade gekommen waren. Weit im Südwesten stand Rotfest. Und der nächste Ort an Eiseneich war Altanker das am Meer lag.
Wohin sollte als nächstes die Reise gehen? Lucas verwarf als allererstes den Gedanken wieder in Richtung Runenstein zu gehen. Möwenstadt war zwar wichtig und die einzige Stadt im Tal, doch hätte dies ihre Weiterreise zu den nördlicheren Häusern nur verzögert. Und er wollte niemanden umsonst warten lassen. Wie gesagt war der nächste Ort an Eiseneich dran Altanker. Es wurde von Haus Melcom regiert. Die Karte zeigte ihm ein Wappen mit einem rostigen Anker auf türkisem Grund und drei blaue Platten auf einem gelben oberen Balken. Es handelte sich um altes Haus das mit dem Seehandel bedeutend geworden war, aber mittlerweile den Rang an Möwenstadt abgegeben hatte. Nichtsdestotrotz stellten sie immer noch einen Teil der Schiffe des Tales zur Verfügung, was ihnen immer noch eine wichtige Stellung innerhalb der Vasallen des Hauses Arryn gab. Die andere Möglichkeit bestünde darin nach Rotfest zu gehen. Doch vor diesem Gedanken schreckte Lucas zurück, als er das Wappen mit der roten Burg auf weissem Grund erblickte. Die Rotfest waren ein altes und mächtiges Haus. Dennoch haftete ihnen seit jeher der Ruf an ziemlich hinterhältig zu sein und ihre Ziele mit Gewalt zu verfolgen. Nicht ohne Grund pflegten sie gute Verbindungen zu den Boltons von Grauenstein. Er wollte wirklich vorbereitet sein, bevor er sich jemanden wie Horton Rotfest stellte. Haus Melcolm also. "Ich denke ich würde nach Altanker gehen." Lord Royce nickte wie selbstverständlich. Wie immer lächelte der Lord von Runenstein nicht. Doch seine Augen verrieten ihm das er zufrieden mit Lucas Entscheidung war. "Eine kluge Wahl. Sie liegen uns geographisch näher auf dem Weg zu den anderen Häusern im Norden. Außerdem sollten sie für euch angenehmere Verhandlungspartner als Lady Anya sein." "Wisst ihr sonst noch etwas über sie?" "Nun Gaewyn Melcolm ist ihr Lord. Er würde gerne wieder Konzessionen von Möwenstadt nach Altanker verlagern. Ein Vorhaben bei dem sich vor allem die Graftons in Möwenstadt sträuben. Mit ihnen liegen die Melcolms in einer jahrhundertelangen Fehde. Eure Aufgabe wird es sein eine der beiden Seiten mit Zugeständnissen so entgegen wie möglich zu kommen, ohne die andere Seite zu sehr zu verärgern. Wichtig ist das dieser Konflikt auch weiterhin eingefroren bleibt. Aber ich erkläre euch die Details morgen auf dem Weg dorthin." Lucas nickte nur erschöpft. "Ich denke ich werde mich etwas ausruhen, Lord Royce. Ich werde für morgen einen klaren Kopf brauchen." "Der Lord nickte. "Das werdet ihr. Der heutige Tag war hart für euch. Stellt euch darauf an das jeder kommende Tag noch härter für den kommenden Lord von Hohenehr sein wird. Ihr solltet übrigens vor unserer Abreise noch einmal mit Lady Taliya sprechen. Sie wird bestimmt wissen wollen wohin die Reise geht." "Ich werde es tun. Danke Mylord." versprach Lucas als er sich von Lord Royce verabschiedete. Schließlich ging er auf sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Es war nicht minder prächtig als das von Lord Royce. Große weite Fenster liessen ihn auf den Burggarten und die Berge hinter den Mauern blicken, die tausendfach von alten Bäumen gesäumt waren. Von weitem konnte man sogar Kaskaden von Wasserfällen erblicken. Eiseneich war wirklich schön. Aber daran verschwand er jetzt keinen Gedanken mehr, als er kurzerhand einschlief. Er ruhte volle drei Stunden ehe er erwachte und sich erhob. Lucas war immer noch müde. Aber wenigstens war er jetzt etwas besser ausgeschlafen.
Da es noch nicht dunkel war, schlussfolgerte er das es später Nachmittag sein musste. Etwas Zeit vor dem Abendessen hatte er noch. Er liess eine Magd rufen um zu erfragen ob die Erbin von Waynwald gerade pässlich sei. Sie hatten vieles zu besprechen. Außerdem begann er sie samt ihres Stolzes immer mehr zu mögen.

(ooc: Ich würde gerne noch dieses eine vertrauliche Gespräch zwischen Lucas und Taliya führen, ehe sie schlafen gehen. Am nächsten Morgen wäre dann Abfahrt. Smile )
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