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 Der Burggarten

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BeitragThema: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeMo Aug 29, 2016 1:48 pm

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Hier erstrecken sich weite Beete, bestückt mit herrlichen Berg -und Wiesenblumen, die es nur in dieser Region des Landes gibt. Die Sandwege, die zwischen den Blumen entlang führen, gehen verschlungen bis zu einem Steingeländer, welches sich zu beiden Seiten in Treppen verliert. Diese führen zu dem Seeufer herunter, an welchem die Trauerweiden ihre langen Äste im Wind wiegen.

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Taliya Waynwald

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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeMo Aug 29, 2016 3:21 pm

Firstpost

Es war ein wunderschöner Morgen auf Eiseneich. Die Burg lag still da und es schien beinahe, als würden noch alle schlafen. Doch das war nur der äußere Schein, denn wenn man in die Burg hineinging, so sah man dort geschäftig Bedienstete herum wuseln, die hier und dort putzen oder wichtige Nachrichten von A nach B in der Burg brachten. Das Frühstück hatte bereits begonnen, doch die junge Lady des Hauses hatte beschlossen dieses im Garten zu genießen. Es war so schönes Wetter und nur ein lauer Wind wehte durch die Obstbäume, deren Äste sich an den Mauern emporrankten. Die reifen Früchte hingen prall an den Zweigen und waren bereit für die Ernte, die in wenigen Tagen begann. Der Duft von warmen Tee und Gebäck riss Taliya aus ihren Gedanken und sie öffnete ihre Augen wieder. Um ihre Umgebung genießen zu können, schloss sie ihre Augen oft und empfand mit den anderen Sinnen, was um sie her geschah. Das konnte sie sich aber nur leisten, wenn sie eine gewisse Zeit an Ruhe hatte. Würde sie es im Unterricht doch nie wagen, so tat sie es umso mehr wenn sie im Garten oder am Seeufer saß. Wie ihre Großmutter immer sagte: "Es gibt einen Moment zum träumen und einen um zu lernen." Womit sie vollkommen recht hatte. Auch wenn Taliya manchmal das Gefühl hatte, dass sich die beiden Dinge ineinander verwoben. Leicht vor sich hin lächelnd nahm sie die Tasse Tee grazil in die Hand um einen Schluck von dem heißen Gebräu zu nehmen. Jasmintee war einer ihrer Liebsten und sie genoss ihn so oft es ihr möglich war. Kaum hatte sie die Tasse wieder zurück auf den Tisch gestellt, meldete sich eine Bedienstete neben ihr zu Wort.
"MyLady, Eure Lady Waynwald verlangt danach Euch, sobald Ihr gespeist habt, in Euren Gemächern zu sehen. Sie sagt, sie habe ein Geschenk für Euch.", wisperte die leise Stimme des jungen Mädchens, die offenkundig eine der Kammerzofen ihrer Großmutter war. Taliya sah sie freundlich an, hegte sie doch keinen Groll gegen dieses zarte Geschöpf neben sich.
"Sag ihr, ich werde mich nach meinem Mahl direkt auf den Weg zu ihr begeben.", erwiderte Taliya sanft und nickte der Zofe dann zu, als diese vor ihr knickste.
"Ja, MyLady!", sagte sie noch, bevor sie verschwand.
Erst als die Zofe weg war, runzelte Taliya die Stirn. Ein Geschenk? Dabei war es doch zu dieser Zeit gar ungewöhnlich für Geschenke. Was es wohl für einen Anlass gab? Nun, sie würde es wohl erst herausfinden, wenn sie ihre Gemächer aufsuchen würde. Also aß die junge Lady ihr Gebäck und trank in Ruhe ihren Tee aus, bevor sie die Röcke raffte und mit eiligem Schritt wieder in die Burg ging.

tbc: Taliyas Gemächer
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeMi Aug 31, 2016 11:12 pm

cf: Empfangssaal -Thronsaal

Lucas der seine Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte, blickte aufmerksam zu ihr als sie diese Frage stellte. Dann warf er einen Blick auf den Garten der sie umgab. Es war wirklich schön hier. Obwohl der Herbst Einzug gehalten hatte, schien dies den duftenden Sommerblumen keinen Abbruch zu tun.
Ja wie war es für ihn eigentlich ein Lord zu sein. Und sollte er es Taliya erzählen? Es war eine ganz neue Situation für ihn. In Runenstein war er nach Jahre der Übung geübt darin, sich von Händlern nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Aber hier war Fingerspitzengefühl gefragt. Sollte er ehrlich zu ihr sein?
Ja. Das hier war nicht mehr der Markt. Hier ging es um mehr. Außerdem mochte er sie. Sie war keines dieser stummen, schüchternen Dinger die immer den Kopf einziehen wenn man mit ihnen redete. Die immer nur nickten und keines der Worte verstanden die man ihnen sagte. Lucas merkte auf einmal wie lange es her war, dass er ernsthafte Konversation betrieben hatte die sich nicht um Geschäfte drehte. Taliya hatte einen starken und wachen Geist und gegenüber solchen Menschen wollte er sich nicht verstellen. Aber da er nicht wusste wie er ihr es sagen sollte, kam er sofort mit der Wahrheit. "Verzeiht mir Mylady aber mir fällt es schwer diese Frage zu beantworten. Es ist alles noch sehr neu für mich und ich werde etwas brauchen um mit meiner neuen Stellung richtig umzugehen. Aber es fühlt sich im allgemeinen gut an. Ihr sagt das ihr den See schätzt weil er euren Gedanken Freiheit bringt? Das ist es was ich will Lady Waynwald. Freiheit. Freiheit so zu Leben wie es mir beliebt. Und dieses Recht gestehe ich auch jedem anderem Menschen zu, solange er seinem Land nicht schadet. Ich möchte als Lord frei sein, damit auch das Tal frei sein kann.
Und nach 17 Jahren des Versteckens, des Gefangenseins, geniesse ich jeden Tag an den mich die Sieben als Lord in Freiheit leben lassen."
Er blickte nachdem er das sagte auf die umliegenden Berge die Eiseneich umgaben, und sah von weiten einen großen Falken in den Lüften schweben. "Seht ihr diesen Falken dort, Mylady? So sollte der Lord von Hohenehr sein. Frei und erhaben in den Lüften fliegend, damit er über das Tal und seine Menschen wachen kann. Ein Falke dem nichts entgeht, der sich sofort auf die Gefahr stürzen kann die das Tal bedroht. Ein Lord so ´Hoch wie die Ehre´" Er bekam eine Gänsehaut, als er gerade bewusst um seinen Gedanken Nachdruck zu verleihen die Worte des Hauses Arryn gesprochen hatte. Aber dann merkte er wie passend diese jetzt waren. Ermutigt besann er sich nach einer kurzen Pause aufs neueste und bekräftigte "Ja so würde ich gerne als Lord von Hohenehr sein. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und deshalb arbeite ich daran meinen Pflichten so gerecht zu werden wie es von mir erwartet wird." Als er zu Ende gesprochen hatte, sah er erwartungsvoll zu Taliya und hoffte ihre Frage entsprechend beantwortet zu haben.
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeSo Sep 04, 2016 11:05 am

cf: Empfangssaal -Thronsaal

Gemeinsam schritten sie bedächtig durch den Garten. Lucas Stone hatte seine Hände hinter dem Rücken verschränkt, doch Taliya verschränkte ihre vor dem Leib. Sie hatte nicht vor altklug zu wirken und so tat man dies am besten, meinte ihre Großmutter immer. Es war ihr stets wichtig gewesen, wie ihre Enkelin anderen gegenüber aussah und so hatte Taliya langes Haltungstraining genossen.
Der Duft der noch immer blühenden Bergblumen stieg ihr in die Nase und für wenige Moment schloss sie ihre Augen, um sich der Atmosphäre vollständig hin zu geben. Doch diese Momente gingen schnell vorbei, denn sie wusste, wie sie sich nun verhalten musste. Und sie wusste auch, was ihre Großmutter nun im Empfangssaal mit Lord Royce besprach. Ihre Großmutter und Lady war ihr gegenüber nie ein Geheimniswahrer gewesen und hatte ihr viele wichtige Informationen anvertraut, von denen sie wusste, dass sie bei Taliya in guten Händen waren. Die junge Lady hatte nicht vor gegen ihre Familie zu handeln und das würde sie auch dem jungen Lord deutlich machen, falls dieser unbewusst zu solchen Taten zu handeln gepflegte. Seine Stimme unterbrach ihre Gedanken und sie sah neben sich, zu ihm, lauschte seinen Worten, während sie weiter über den Sandweg liefen, der durch die Gärten führte.
"Das sind große Worte für einen so jungen Lord wie Euch. Versteht mich nicht falsch, aber solltet Ihr euch nicht ein wenig kleinere Ziele suchen, als bereits von Anfang an nach dem Großen und Ganzen zu sehnen?", gab Taliya zu bedenken und sprach somit ihre Gedanken aus. Es war ja schön und gut, wenn er so ein glorreiches Ziel hegte, doch musste man realistisch bleiben und mit kleinen Dingen anfangen, um Großes zu bewirken. Das jedenfalls gab in Taliyas Kopf mehr Sinn, als einem großen Traum nach zu laufen, den man am Ende sowieso nicht erreichte, nur weil man nicht auf seine Füße geachtet hatte. Schritt für Schritt, so wahr es ihr immer gesagt worden. Als er sie auf den Falken hinwies, sah sie hinauf in den Himmel und musste etwas die Augen zusammen kneifen, da die herbstliche Sonne sie sonst geblendet hatte.
"Ja, ich sehe ihn. Er ist das Wappentier des Tals.", sagte sie nun wieder etwas freundlicher, war sie zuvor doch in ihren skeptischen Tonfall verfallen. Sie beobachtete den Vogel aus ihren dunklen Augen und strich sich dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ja das sollte er. Doch über wen sollte er erhaben sein? Über sein Volk? Sollte der Lord von Hohenehr nicht mit seinem Volk erhaben sein?", fragte sie und sah ihn wieder an. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. "Verzeiht mit, myLord. Aber mein Vater erzog mich zur Skepsis.", fügte sie an und ließ ihn für einen Moment nicht aus den Augen, bevor sie sich wieder dem Weg zu wandte und langsam weiter lief, auf dass er es ihr gleich tat.
Sie ging eine Weile schweigend neben ihm her, spürte seinen Blick auf sich, spürte die Erwartung die Frage richtig beantwortet zu haben und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Sie waren nun am Ende des Gartens angekommen und Taliya trat an das Steingeländer, welches rechts und links von ihr sich in Treppen ergoss und sah über den kleinen Vorplatz, wo sie ihre Pferde manchmal hielten, wenn sie von einem Ausritt um den See wieder kamen, zu eben jenem Gewässer, welches von Trauerweiden und Schilf gesäumt war. Ihr Lieblingsplatz befand sich auf einem alten, umgekippten Baumstamm unter einer der Trauerweiden, wo sie gerne saß und die Natur auf sich wirken ließ. Doch nun war sie nicht zum Träumen hier, obwohl das Wetter dazu einlud.
"Danke, dass ihr meine Frage so ehrlich beantwortet habt. Nun, Ihr werdet nicht allein zu den Lords und Ladys reisen, um Euch eurer Vasallen zu sichern. Ich werde Euch auf eurer Reise begleiten. Meine Lady wird auf Eiseneich gebraucht.", sagte sie und bevor sie weiter sprach, sah sie ihn eindringlich, beinahe fordernd an. "So habt Ihr genügend Zeit mich davon zu überzeugen, dass Ihr wahrlich der Richtige für den Lordsitz im Tale seid."
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeSo Sep 04, 2016 1:20 pm

Lucas musste nachdem sie das sagte, erst einmal tief Luft holen. Der Eifer dieser hohen Ideale hatten ihn so sehr erfasst, dass er vergessen hatte das die Wirklichkeit eines Lords oft anders aussah. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, als er an Ned Stark und Jon Arryn denken musste. Sie waren diesen Idealen immer blindlings gefolgt, und nun konnte jeder sehen was aus ihnen geworden war. Sicher waren diese Ideale richtig. Aber wie Taliya sagte, waren sie ein Teil des großen Ganzen. Und Lucas ärgerte sich in diesem Moment über sich selbst das er vor ihr in Träumereien verfallen war. Ein Lord sollte stets mit den harten Grundlagen der Realität konfrontiert sein, und auf diesen Grundlagen nach besten Wissen und Gewissen handeln. In diesem Moment flogen Begriffe wie Ehre, Weisheit, Recht, Logik, Strategie und weitere Eigenschaften in seinem Kopf umher, sodass er wieder schnell sich versuchte von seinen inneren Zweifeln abzulenken. Er musste sich eine Weile erst einmal sammeln, bevor er ihr antworten konnte. Noch einmal atmete er tief durch, bevor er ihr folgendes erwiderte.
"Glaubt mir ,Mylady." begann er. "Derjenige der von mir noch am meißten überzeugt werden muss bin ich selbst. Ich würde gemäß der Tradition der Arryns immer versuchen meine Pflichten ehrenvoll zu verrichten. Deshalb finde ich es nicht falsch an ein solches Ideal zu glauben. Aber ihr habt Recht Skepsis ist zurecht angebracht. Mein Onkel hat damals zu sehr auf den Eifer von Robert Baratheon vertraut als ihn zu bremsen. Die Skepsis das Robert nicht in der Lage war seinen Pflichten als König gerecht zu werden, wuchs bei Jon Arryn erst hinterher. Ich möchte gerne die Fehler der Vergangenheit vermeiden, Lady Taliya. Deshalb freue ich mich das ihr beschlossen habt mich bei der Werbung der Lords des Tales zu begleiten. Ihr scheint mit der Politik sehr vertraut sein. Wäret ihr gewillt mich zu beraten, Mylady? Ich glaube das ich mich wohler fühlte jemanden in meinem Alter mit Rat an meiner Seite zu wissen, der die Schwierigkeiten des Hofes kennt und sie gut zu bewältigen weiss. Und ihr scheint über das nötige Wissen zu verfügen. Natürlich hängt der Erfolg unserer Sache am Ende nur von mir ab. Aber es ist gut zu wissen das man mit seinen Sorgen nicht allein ist." Er beugte sich über das Steingeländer, und blickte auf den Vorplatz. Während er auf die Ländereien der Waynwoods blickte, gingen die Selbstzweifel wieder allmählich zurück. Zumindest vorerst, sodass Lucas glaubte langsam so etwas wie Mut fassen zu können. Auch wenn er sich größtenteils immer noch unsicher fühlte. Er wusste das große Erwartungen auf ihn ruhten, welche Taliya nicht als einzige an ihn richtete. Aber er fühlte sich besser das er mit seinen Sorgen nicht gänzlich allein war. "Wisst ihr als ich Marktaufseher von Runenstein war, konnte ich nur jeden Tag daran denken wie ich meine Arbeit für Lord Royce am besten erledigen kann. Für Selbstzweifel hatte ich damals keinen Platz. Jetzt aber stehe ich vor einer neuen Aufgabe die alles was ich davor gemacht habe in den Schatten stellt. Wir reden immerhin vom Tal. Es tut gut sich mit euch hier zu unterhalten, Mylady. Ich möchte das ihr wisst das ich allein für diesen Umstand euch und eurem Haus sehr dankbar bin. Und wenn ich mich irgendwie erkenntlich zeigen kann, dann indem ich versuche für euch, Haus Waynwood und für das gesamte Tal ein guter Lord zu sein. Ich weiss ich werde Fehler machen. Aber ich werde sie machen um sie nie wieder machen zu müssen. Und wenn es nur kleine Fehler sind, dann sollen sie mich lehren was es heißt ein guter Lord für das Tal zu sein. Als ich vorhin den Falken erwähnte, sagte ich das ich gerne über das große Ganze wachen möchte. Das soll mich aber auch nicht davon abhalten, auf die kleinen Dinge zu schauen die uns beschäftigen." Er blickte sie nun direkt an. "Es wird ein langer und steiniger Weg bis nach Hohenehr. Aber ich werde ihn mit kleinen Schritten notfalls über Umwege gehen. Dennoch ich glaube fest daran, dass ich mit Menschen wie der zukünftigen Lady von Eiseneich an meiner Seite ein guter Lord des Tales werden kann, die mir unverblümt die Wahrheit ins Gesicht sagt was mir hilft mein eigenes Tun zu überdenken. Danke." sagte er und neigte charmant den Kopf, als ein leichter Wind ihm durch die Haare strich.
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeDo Sep 08, 2016 9:49 pm

Taliya konnte sich ein ernsteres Stirnrunzeln nicht verkneifen, als er sie erneut mit einem Schwall aus Worten besudelt. Jedoch lauschte sie ihm aufmerksam und die Falten auf ihrer jungen Haut auf der Stirn vertieften sich nur ein wenig mehr, als er so offen darüber sprach, wie gut es war sie an seiner Seite zu wissen. Selbst wenn sie nur eine beratende Position einnahm, so würde sie dies doch nur tun, wenn sie gänzlich von seinem Potenzial als Lord über das Tal überzeugt war. Er hatte sie wohl falsch verstanden. Sie kam nicht als 'Freundin' und 'Verbündete' mit ihm.
"Und wie immer erscheint Ihr mir etwas vorschnell, Lord Stein. Ich fürchte Euch sagen zu müssen, dass Ihr mich noch nicht Eure Verbündete nennen könnt. Wenn es soweit ist werdet Ihr allerdings der Erste sein, der es erfährt.", sprach sie ihre Gedanken aus und ein leichter, verstimmter Ton schwang in ihrer Stimme mit. Sie war nicht verstimmt, so war es nicht. Bis sie jemals diesen Punkt erreichte musste wahrlich etwas weitaus schlimmeres passieren. Aber es ärgerte sie innerlich etwas, dass er sie offenbar schon überall mit einplante, obwohl sie nicht zugestimmt hatte. Wenn sie etwas hasste, dann war es von Fremden bevormundet zu werden. Und das würde er noch früh genug lernen, dass er da bei ihr keine Grenze überschreiten durfte.
Doch kaum hatte sie dies ausgesprochen, redete er schon wieder drauf los. An sich nichts was sie störte, doch hielt sie es noch nicht ausreichend angebracht um der Höflichkeitswillen. Sie erzähle ihm ja auch nicht von ihren Ängsten und Gefühlen, da sie sich einfach noch kaum kannten. Und da es ihr in diesem Moment auch nicht wichtig erschien. Doch zeigte sie nichts von all dem nach Außen hin und die Wogen auf ihrer Stirn glätteten sich langsam, wurden zu einem amüsierten Funkeln in ihren Augen und sie wandte sich ihm zu, als sie redete.
"Ihr hört Euch wohl gern reden, was? Oder teilt Ihr euch nur gerne mit? Passt auf, dass es nicht zu viele Worte werden, auf die keine Taten folgen.", sagte sie mit freundlicher Stimme und von dem Missmut zuvor war keine Spur mehr auf ihrem Gesicht zu erkennen. Sie war inzwischen ganz gut darin ihre Gefühle zu verbergen, nur perfekt war es noch nicht. Langsam legte sie die Hände auf das steinerne Geländer und sah auch wieder zum See, als eine leichte Brise ihr durch das Haar wehte und die Strähnen leicht aufflattern ließ. Ihre Haltung war stolz, jedoch nicht eitel und man sah ihr an, dass sie einen starken Charakter hatte und sich nicht so leicht unterkriegen ließ. Ihr Vater sagte ihr manchmal, dass sie etwas von einer Königin und nicht von einer Lady hatte. Doch wer wollte schon Königin sein?
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeSo Sep 11, 2016 3:50 am

"Verdammt." dachte er in Gedanken.
Das ganze drohte aus dem Ruder zu laufen.
Leider hatte die Stimmung eine Wende genommen, die ihm so gar nicht gefiel. Offenbar war Taliya über seinen Redeschwall äußerst ungehalten. Gut wenn er so darüber nachdachte, war er das Reden mittlerweile ebenfalls Leid. Er faltete also seine Hände und schwieg. Jedes ihrer Worte waren eine Ohrfeige für ihn gewesen. Aber das allerschlimmste war das er das Gesicht verloren hatte. Und das war gerade jetzt unverzeihlich. Und da er nicht wusste was er darauf erwidern sollte, blickte er schweigend einige Zeit auf das Herbstliche Grün hinab.
Er hatte einen Fehler gemacht. Das wusste er. Aber er durfte jetzt nicht mit Entschuldigungen kommen. Es würde ihn schwach aussehen lassen, und seine Stellung noch weiter schmälern. Außerdem würde er nur wieder in einen Redeschwall verfallen und das würde alles noch schlimmer machen. In diesem Moment gelang Lucas endlich zu verstehen das er sich entspannen musste. Taliya spürte seine Anspannung und das machte es für sie nicht leichter. Ja es war eine neue Situation für ihn. Aber keine die er nicht meistern konnte. Also verbannte er alle schlechten Gedanken, und blickte zum Himmel. Die Wolken schienen sich zusammenzuziehen, sodass sie Sonne nach und nach verschwand.
"Das sieht nach Regen aus." sagte er trocken als ob Taliyas Missbilligung gerade nicht geschehen wäre. Dass das Thema nicht ausgestanden war, war klar. Aber er würde seine Worte nun mehr mit Bedacht wählen.
"Ich werde mich besser zurückhalten, Lady Waynwald. Ihr habt mein Wort." Sagte er und blickte ihr ernst in die Augen.
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeSa Sep 24, 2016 10:42 pm

ooc: Mega mega sorry! Ich habs einfach voll verplant, dass ich hier noch einen Post offen habe ._. Ich hoffe du verzeihst mir!

Taliya beobachtete ihren Gesprächspartner aus wachen, dunklen Augen. Ihr Blick war noch immer beinahe majestätisch, jedoch auf eine freundliche Art und Weise. Dennoch schien bei dem jungen Mann ein Wandel vonstatten gegangen zu sein, denn er verfiel in Schweigen. Sofort hatte Taliya ein schlechtes Gewissen und biss sich für einen Moment auf die Unterlippe. War sie zu harsch gewesen? Waren ihre Worte ungewollt böswillig herüber gekommen? Es schien beinahe so. Sie musste es wieder gut machen, denn ihre Großmutter zählte auf sie.
Sorgsam hob sie ihre Hand und war kurz in Versuchung sie auf die seine zu legen. Doch hielt sie sich im letzten Moment noch zurück und strich sich nur eine Strähne hinter ihr Ohr. Die Worte von Lucas verdeutlichten ihr, dass sie ihn wohl verletzt hatte. Doch da weder er sich entschuldigte, noch da es nötig erschien, behielt auch Taliya ihre Worte für sich. Auf seinen Hinweis folgend sah auch sie in den Himmel hinauf und musste feststellen, dass er Recht hatte. Der Himmel zog sich zu und die Sonne verschwand. Es wurde wohl Zeit hinein zu gehen, bevor es aus Eimern goss. Nichts was sie stören würde. Taliya liebte die Naturgewalten, genoss gerne den Regen auf ihrer Haut und roch die Luft, die dadurch frischer erschien. Doch war es ihr nur selten gegönnt ein solches Ereignis wirklich zu genießen. Die strenge Erziehung ihrer Großmutter ließ keine Zeit für solcherlei 'Albernheiten', wie sie es nannte.
Kurz war Taliya in ihre Gedanken abgeschwiffen, doch Lucas' Worte holten sie zurück. Ein sanftes Lächeln auf den vollen Lippen zeigte sie ihm, als sie ihm wieder das schöne Gesicht zuwandte. Seine indirekte Entschuldigung erwärmte ihr für einen Moment das Herz und sie neigte ihren Kopf leicht vor ihm, aber nicht zu demütig oder dergleichen.
"Und ich verspreche nicht mehr allzu harsch gegenüber Euch zu sein, Lord Stein. Jedoch kann ich nicht das Gleiche für Eure Feinde versprechen.", sagte sie dann und als sie ihn wieder ansah, blitzten ihre Augen kurz amüsiert auf, bevor sie die Lippen etwas spitzte und vom Steingeländer abließ. Denn das erste Donnergrollen machte sich bemerkbar und eine Dienstmagd erschien besorgt im Türrahmen am Ende des Gartens, wo es zurück in den Flur ging.
"Wir sollten wohl den Salon bevorzugen, denn ich fürchte das wir sonst nass werden.", meinte Taliya freundlich, jedoch eher höflich und nicht mehr so sanft wie zuvor. Nicht weil sie ihm gegenüber etwas schlechtes bevor sah, sondern weil sie wusste, dass sie gleich in der Gegenwart ihrer Großmutter die steife Lady geben musste, die sie sonst eher seltener war. Nur wenn es drauf ankam eben. Langsam löste sie sich dennoch gänzlich vom Geländer und schritt gediegen in Richtung des Türbogens, wo die Magd bereits auf sie wartete.
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeMi Sep 28, 2016 5:08 pm

Lucas war froh das er das ganze annähernd heil überstanden hatte. Am liebsten wäre er jetzt in unauffälligen Klamotten eines Händlers wie an Abenden von heißen Markttagen in Runenstein in die nächstbeste Taverne gestapft, und hätte sich erst mal mit einem Krug Bier abgekühlt. Aber daran war nicht zu denken. Taliya und er schienen sich wie zwei Schlangen zu umkreisen. Der Tanz war schön aber tödlich. Keiner durfte einen Fehler machen ohne sich und den anderen in den Abgrund zu ziehen. Seufzend verschränkte er hinter dem Rücken die Arme und ging der jungen Lady nach. Er hatte sich über ihre Aussage gefreut, war aber nun wieder bodenständig genug um sich darauf nicht zu verlassen. Wie es Taliya selbst ausgedrückt hatte zählten Taten mehr als Worte. Auch für ihn. Und er würde jetzt sich auf seinen Verstand verlassen, der Worte genauso bevorzugte wie Taliya. Nämlich gar nicht. Natürlich war ihm ihre Veränderung im Gesicht nicht entgangen. Sie schien nun wieder steifer zu sein, als sie sich noch bei ihrem Unentschieden gegeben hatte. Das bedeutete für ihn das er es nun auch werden musste. In diesem Moment musste er innerlich grinsen. Wenn er schon nicht zuviel reden durfte, dann aber doch über Dinge über die man bei Hof sprach. Die Gefahr bestand natürlich das man über sehr langweilige Dinge redete. Er hätte wenn er wollte Taliya stundenlang über Handel und Markt zum Schweigen bringen können. Aber Lucas war klug genug das nicht zu tun.
Also versuchte er es anders. Er musste den Gesprächsfaden am Laufen halten. Und das tat er so:
"Ich frage mich Lady Taliya," begann er und beschleunigte etwas den Schritt. "... ob ihr gerne mit dem Hof auf die Jagd geht. In den waldreichsten Wäldern des Tales wie Eiseneich sie augenscheinlich hat, würde jeder Lord aus dem Kronlanden auf der Jagd leer ausgehen."
Während sie wieder durch den Türbogen traten, war Lucas froh den Ball jetzt an Sie abgegeben zu haben. Es war ein Spiel das sie beide führten. Ein Spiel das er nicht zu verlieren gedachte.
"Ich freu mich schon auf das Gespräch mit Lady Wahnwald und Lord Royce." dachte er sarkastisch.
"Und Taliya sollte sich glücklich schätzen das ich ein Thema angeschnitten habe das noch zu den spannendsten abseits der Politik gehört." Wenn man Politik spannend nennen wollte.
Während er ihre Antwort abwartete, blickte er sie interessiert von der Seite an.
"Spiel lieber mit." dachte er in Gedanken. "Sobald wir bei deiner Großmutter und Lord Royce sind, geht es nur noch um den Geschmack von Zitronenkuchen und die Farbe von Tee." Aber danach sah es nicht aus. Das wusste er nur selbst viel zu gut.
"Nicht der Zitronenkuchen wird das Thema sein, sondern meine Figur als künftiger Lord des Tales."
fügte er dunkel in Gedanken hinzu.
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BeitragThema: Re: Der Burggarten   Der Burggarten Icon_minitimeMo Okt 10, 2016 10:25 pm

Taliya schritt weiterhin neben Lucas her, immer in Bedacht ihre damenhafte Haltung zu wahren, weil sie sich sicher war, dass ihre Großmutter sie beobachtete. Grund genug für eine Strafe war es ihr schließlich alle mal gewesen, wenn Taliya auch nur im Entferntesten die Haltung vergaß, oder etwas falsches sagte. Und weil sie genau wusste, dass man sie beobachtete, war sie dankbar für Lucas' Themenwechsel, der ihr die Möglichkeit gab wesentlich freier mit ihm zu sprechen, ohne Haltung zu verlieren. Unter dem Torbogen, der sie zurück in die Gänge führen würde, blieb sie daher für einen Moment stehen und drehte sich zu dem blonden Jüngling herum. Seine Augen waren wirklich faszinierend blau und sein junges Gesicht ließ ihn leicht naiv und gutgläubig wirken. Doch Taliya hatte in ihrem ganzen Leben gelernt hinter die Fassade von Menschen zu blicken und konnte ruhigen Gewissens sagen, dass Lucas nicht annähernd so einfach zu durchschauen war, wie man es ihm vielleicht ansehen mochte. Die Lords würden schwer zu überzeugen sein, denn er wirkte oft noch wie ein kindlicher Bub, der scheinbar keine Ahnung hatte. Aber Taliya war sich sicher, dass Lucas sehr wohl wusste, was vor sich ging und gut für das Land und Volk war. Auch ein Grund, warum sie ihn begleiten würde. Mit der Zeit würde sich sicher zeigen, dass es lohnenswert war ihn zu unterstützen. " Die Jagd ist schon von klein auf an ein Thema in meinem Leben gewesen. Mein Vater zog es vor mit mir auszureiten. Jedoch klingt es für mich, als wolltet Ihr euch anbieten, Lord Stein. Wenn dem so ist werde ich sicherlich nicht nein sagen.", war ihre Antwort auf seine Frage. Es war sicherlich besser mit solch einfachen Themen zu hantieren als wieder die Grenzen ihrer Laune auszutesten. Sie war selbst nicht sehr glücklich mit ihrer Art zuvor, zu harsch war sie geworden. Doch auch sie musste noch aus Fehlern lernen und da sie außer ihrer Familie und den Gästen kaum jemanden von Außerhalb kannte, so war es doch gut endlich ihre Grenzen kennen zu lernen. Immerhin wusste sie, was ihre Großmutter für Pläne bezüglich ihrer Vermählung hatte. Ob auch Lucas davon wusste? Sie bezweifelte es. Immerhin ging diese Entscheidung größtenteils von dem Hause Waynwald aus. Nur wenige waren eingeweiht in die Pläne ihrer Großmutter. Aber vielleicht ja Lord Royce?
"Ich befürchte wir müssen uns nun in die Höhle der Löwen begeben und uns auf langes Sitzen vorbereiten. Nach Euch, Lord Stein.", sagte Taliya, ein höfliches Lächeln auf den Lippen und doch war eine gewisse amüsierte Art in ihrem Blick zu erkennen. Nach ihrer Aufforderung betrat sie mit ihm den Gang und führte ihn mit galantem Schritt in den Salon.

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